Dienstag, 11. Mai 2004
Russ-Scherer ahmt Martin Walser nach, Kuschel versucht sich als Philipp Jenninger und Tübingen hat einen Skandal
Eklat im Tübinger Rathaus:
Zu den Reden von Russ-Walser und Kuschel-Jenninger

1. Die Tübinger Oberbürgermeisterin hat, ähnlich wie Martin Walser, versucht, die Verbrechen an den Juden zu relativieren. So dreist wäre jedoch nicht einmal Martin Walser gewesen, eine solche Rede beim Empfang der letzten überlebenden Tübinger Juden zu halten.
2. Ähnlich wie vor Jahren Philipp Jenninger hat Professor Kuschel die Wirkung seiner Rede, die nach eigenen Worten von Frau Russ-Scherer bestellt war, nicht bedacht. Die Gleichsetzung der Opfer palästinensischer Selbstmordattentate mit zivilen Opfern des israelischen und US-Militärs konnten die eingeladenen alten Tübinger aus den USA, Portugal und Israel nur als Provokation verstehen.
3. Der Eklat ist da, die Reden werden zum Skandal, der Ruf Tübingens, in Jahren aufgebaut vom liberalen und weltoffenen Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid, ist von seiner Nachfolgerin stark beschädigt worden.
4. Die Reden sind kein Zufallsprodukt. Es kam nur aus dem Mund heraus, was im Kopf drin war. Die Reden waren so geplant.
5. Vorausgegangen war, dass die Tübinger Oberbürgermeisterin den Besuch lange Zeit hinausschieben und verhindern wollte. Sie hatte gefordert, dass die Hälfte der Kosten zuerst von Sponsoren gesammelt werden müssten. Bei einer Sponsorensumme für die TüArena, die das Dreihundertfache umfasst, war sie großherziger. Erst als wir drohten, den Skandal öffentlich zu machen, gab sie nach.
6. Schon bei dem Streit um die Synagogeninschrift stand die Oberbürgermeisterin auf der Seite derjenigen, die keine konkreten Aussagen über die Täter im Text haben wollten. Sie schob damals Walter Jens vor, der es bei dem beschönigten und beschönigenden Bibelzitat „Du sollst nicht morden“ bewenden lassen wollte.
7. Die Nachfahren der Täter erinnern sich anders als die Opfer. Täterorientiert ist das Erinnern, wenn eine kollektive Verantwortung beschworen wird und Namen verschwiegen oder still abmontiert werden.
8. Tübingen hat als erste deutsche Stadt das Freibad „für Juden, Schweine und Hunde“ gesperrt. In Tübingen feierte die Firma Tressel 1988 das 50-jährige Jubiläum mit dem Hinweis, der Vorgänger habe den Laden heruntergewirtschaftet. Kein Wort davon, dass vor dem von Tressel arisierten Laden stand: „Kauft nicht bei Juden“. Der bekennende Nazi Theodor Haering wurde von Oberbürgermeister Gmelin zum Ehrenbürger gemacht, ein anderer Ehrenbürger konnte sich 2003 nicht mehr so genau an seine NSDAP-Mitgliedschaft erinnern. Er habe wohl irgendwann so einen Wisch unterschreiben.
9. Mit dem Wunsch nach einem Schlussstrich verbunden ist das neue auftrumpfende Oberlehrergehabe, das sich für Selbstbewusstsein hält. Die ehemaligen Opfer der Deutschen sind die heutigen Täter, Weltmoral und Weltfrieden kommen aus Deutschland, das Weltethos aus Tübingen.
10. Wir sind wieder wer, wir biedern uns den letzten Überlebenden nicht an (Jens am 10.5.04). Die Juden sprechen die Sprache der „unseligen Nazizeit“ (Palmer am 10.5.04). Die Oberbürgermeisterin hat dies Art der neuen Dreistigkeit nur vorgeführt. Sie wollte es der Geschichtswerkstatt zeigen. Sie konnte den Besuch zwar nicht verhindern. Aber sie hat es allen gezeigt.
11. Den Juden öffentlich Mores lehren zahlt sich auch aus. Nie war das Ansehen Deutschlands bei antisemitischen Moslems höher seit den Tagen des Dritten Reiches. Möllemann ist tot, sein Geist lebt in Tübingen weiter und trägt einen Schal.



11. Mai 2004.
Anton Brenner, Fraktionsvorsitzender der TÜL/PDS im Tübinger Stadtrat


Zur Information: Die Artikel im Schwäbischen Tagblatt, auf die sich die Erklärung bezieht.


11.05.2004
Wechselseitiges Unverständnis

Wie es zum Eklat beim Empfang der ehemaligen Tübinger Juden kam

TÜBINGEN. Die beiden Haupt-Reden beim Tübinger Rathaus-Empfang für die ehemaligen jüdischen Bürger am Sonntag haben für höchst unterschiedliche Resonanz gesorgt. Noemi Hamm, eine der Eingeladenen, hat zeitweise sogar erregt den Saal verlassen. Das TAGBLATT hat sich gestern bei den Beteiligten umgehört und um Stellungsnahmen gebeten. Nur was wirklich vorgefallen ist, ließ sich eindeutig klären – die Bewertung bleibt offen.








Die erste Publikums-Unruhe im Rathaussaal ist aufgekommen, als Tübingen Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer als Beispiel für Kriegsleiden aus Dieter Fortes Erinnerungsbuch-Trilogie vom „Schweigen oder Sprechen“ zitierte: „Schwach ist der Mensch, einsam und verletzlich, leicht ist er zu töten.“ Gemeint ist ein deutsches Kind, das eine Bombennacht des Zweiten Weltkriegs erlebt hat. Einen Bezug zum eigentlichen Thema, der vierten Wiederbegegnung ehemaliger jüdischer Tübinger mit ihrer alten Heimatstadt, stellte die Oberbürgermeisterin so her: „Die Angst und Panik, die unsere jüdischen Mitbürger erleiden mussten, begann lange bevor die Bombennächte das Leben und Denken der deutschen Kinder gefangen nahm.“ Das empfanden offenbar viele Zuhörer als unangemessen vergleichende Assoziation.

Bei den folgenden „Anmerkungen zum Thema Weltreligionen – Weltfrieden“ ging es dem Tübinger katholischen Theologieprofessor und „Weltethos“-Vertreter Karl-Josef Kuschel auf interreligiöser Ebene um heutige Konfliktbewältigungs-Notwendigkeiten nicht nur zwischen Israel und Palästina: „Auch wir in Westeuropa werden um eine Neubewertung des Faktors Religion in der Weltgesellschaft des dritten Jahrtausends nicht herumkommen. Auch jedes Vertrauen in eine auf Recht und Ethos begründete politische Weltordnung scheint gegenwärtig erschüttert. Der interreligiöse Dialog steckt in einer Vertrauenskrise.“

Anhand von vier jüngsten Tübinger Lokal-Initiativen sagte er: „Menschen auch unserer Stadt haben begriffen, dass es eine Dialektik von Lokal und Global gibt und dass es auch von ihnen abhängt, ob unsere Welt mehr wird als der prognostizierte Kampfplatz der Kulturen.“ Und weiter: „Frieden kann nur dann entstehen, wenn man bereit ist, manchmal in die Haut derer zu schlüpfen, die einem bisher als Gegner oder gar Feinde erschienen.“

Während Kuschels Rede verließ Noemi Hamm den Saal mit den Worten: „Wie kann der Mann so sprechen, wenn er nie in Israel war!“ Kuschel hat in Israel studiert und besuchte das Land inzwischen siebenmal. Auf Befragen sagte er gestern zum TAGBLATT: „Das Thema meines Vortrags war mir von der Oberbürgermeisterin vorgegeben worden. Ich habe dafür viel Zustimmung bekommen, auch von jüdischer Seite. Ich wollte Dualismen abbauen, nicht irgendjemanden anklagen. Im übrigen habe ich nur zitiert und persönlich kein Wort zu Israels Politik gesagt – das hätte mir auch gar nicht zugestanden!“

Alt-Oberbürgermeister Eugen Schmid, der „die Unruhe im Saal gespürt“ hat, fand Kuschels Rede „gut“, hatte aber offensichtlich Schwierigkeiten mit der Rede seiner Amtsnachfolgerin, will aber keinen Kommentar abgeben, nur so viel: „Ich habe hinterher mit ihr über ihre Rede gesprochen.“

Die ganze Aufregung nicht verstehen kann das Ehepaar Inge und Walter Jens, von der ersten Reihe aus die Veranstaltung verfolgend. Inge Jens: „Wir waren ganz stolz auf unsere Stadt. Zwei erstklassige Reden – kein Blabla, nichts Anbiederndes, nur Analysierendes, ohne zu prahlen: Seht mal, wie gut wir hier in Tübingen sind! Kuschel verwies darauf, dass es möglich ist, eng aufeinander friedlich miteinander auszukommen, wenn man nur die Techniken des interkulturellen Zusammenlebens einübt!“

TÜL-Stadtrat Anton Brenner empfand den von Misstönen begleiteten Empfang so: „Zuerst nervte die Oberbürgermeisterin die angereisten jüdischen Mitbürger, die knapp der Vernichtung entkommen sind, mit deutscher Opferbefindlichkeit. Ein ellenlanges Zitat berichtete von Erlebnissen deutscher Jugendlicher in Bombennächten. Professor Kuschel mit seinem Weltethos-Bauchladen setzte dann noch eins drauf und las den Juden die Leviten mit einem Geschwafel über den Palästina-Konflikt. Eine angereiste Überlebende hielt es nicht mehr aus und ging vor die Tür. Was sie dort zusammen mit einer jüdischen Studentin und Jens Rüggeberg besprach, war wenig schmeichelhaft für Russ-Scherer. Man sah es den Gästen aus Israel, Portugal und den USA an, dass sie nur aus alter Verbundenheit mit dem anwesenden früheren Oberbürgermeister von Format, Eugen Schmid, auf deutlichere Unwillensbekundungen verzichteten.“

Wieder anders die Reaktion vom Grünen-Landtagsabgeordneten Boris Palmer, der sich an den spontanen Antwortreden von Joseph Rothschild und Arnold Marque, den Vertretern der jüdischen Gäste, störte und ihnen deshalb einen Brief schrieb: „Der Empfang auf dem Rathaus hat mich nicht nur bewegt, sondern auch erschüttert. Ihre Reden zum Palästina-Konflikt haben mir gezeigt, dass die Lehren aus der Vergangenheit weiter diskutiert werden müssen. Sie verwahrten sich dagegen, die Juden auf die Anklagebank zu setzen, wenn sie sich wehren. Sie leiteten aus der Geschichte den Auftrag an die Juden ab, nie mehr wehrlos zu sein. Sie, Herr Marque, verlangten, ‚der Jude‘ müsse zeigen, ‚wozu er fähig ist‘, Israel müsse seinen ‚Platz an der Sonne sichern‘ und rekurrierten damit in Sprache und Begriff auf das Kaiserreich und die unselige Nazizeit.“

Und weiter: „Ich halte es mit der Oberbürgermeisterin, die in ihrer Rede die Gleichgültigen mitverantwortlich für das Unrecht auf der Welt gemacht hat. Ich glaube, dass Israel durch die Eskalation des Konflikts mit den Palästinensern sich selbst den größten Schaden zufügt. Für mich ist das die Lehre aus dem Holocaust: Das Unrecht und die Unmenschlichkeit zu bekämpfen, den Frieden durch Recht und Menschlichkeit zu schaffen.“ Palmer hofft auf Fortsetzung der Diskussion: „Am Sonntag im Rathaus wurde die den Raum erfüllende Dissonanz nicht angesprochen. Wir sollten das tun.“ Christoph Müller


Quelle: http://www.tagblatt.de
11.05.2004
An den Adressaten vorbei

Dissonanzen beim Rathaus-Empfang: Hauptredner Karl-Josef Kuschel verärgerte die jüdischen Gäste Siehe die Rede von Prof. Karl-Josef Kuschel

TÜBINGEN. Zwiespältige Reaktionen lösten die Reden aus, die am Sonntag beim offiziellen städtischen Empfang der aus Nazi-Deutschland emigrierten Tübinger Juden gehalten wurden. Dass Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer im Großen Sitzungssaal des Rathauses ihr Willkommen mit Passagen einleitete, die von Eindrücken aus Bombennächten handelten, befremdete nicht nur die Gäste. Als deplatziert und im Duktus eines Politik-Oberlehrers empfanden die aus Israel, Portugal und USA gekommenen Zuhörer/innen den Hauptbeitrag von Prof. Karl-Josef Kuschel. Noemi Hamm verließ aus Protest den Saal. (Siehe auch das ÜBRIGENS und „Wechselseitiges Unverständnis“ auf Seite 19).

Naomi Hamm aus Israel verließ am Sonntagnachmittag aus Protest den Rathaus-Sitzungssaal. Archivbild: Faden
„Was ich auf der Seele habe“, sagt Noemi Hamm, „das muss heraus.“ So hat es schon ihr Vater gehalten, so hält auch sie es. Ihr Vater, der Kaufmann Gustav Lion, hatte 1930 in der Neckargasse 4 ein Herrenbekleidungsgeschäft eröffnet. Als dort am 1. April 1933 SA-Männer aufkreuzten und wie bei anderen Geschäftsleuten ein Plakat ans Schaufenster klebten mit der Aufschrift „Kauft nicht bei Juden!“, hatte er die Courage, es wieder abzureißen. Zehn Monate später verließ Familie Hamm heimlich Tübingen, ließ alles zurück, überbrückte kurze Zeit illegal in Frankreich und emigrierte schließlich nach Palästina.
Wäre Noemi Hamm am Sonntag noch ein bisschen länger im Sitzungssal geblieben, sagt sie, hätte sie sich zu einem Zwischenruf veranlasst gesehen, so sehr sei ihr aus Ärger das Blut zu Kopf gestiegen. „Aber gegen einen Theologie-Professor kann ich nicht ankämpfen“, meinte sie und zog es vor zu gehen. Sie sei nicht nach Tübingen gekommen, fügt die 76-Jährige hinzu, um sich die politischen Belehrungen eines Professors anzuhören. „Wir sind nicht besser und nicht schlechter als die Palästinenser“, wägt die in Haifa lebende frühere Tübingerin ab, die im übrigen stark mit der vom israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin eingeleiteten Versöhnungspolitik sympathisierte. „Aber für meine Begriffe hat Herr Kuschel viel zu sehr für die Position der Palästinenser Partei ergriffen. Das habe ich nicht allein so empfunden, wie mir hinterher noch Andere versichert haben. Auch Tübinger Zuhörer.“ Unter dem Titel „Mit den Augen des Anderen sehen lernen. Anmerkungen zum Thema Weltreligionen – Weltfrieden“ hatte der katholische Theologe Karl-Josef Kuschel resümiert, dass Frieden nur dann entstehen könne, wenn man bereit sei, „manchmal in die Haut derjenigen zu schlüpfen, die einem bisher als Gegner oder gar Feinde erschienen“. Für Zuhörer, die dabei an palästinensische Selbstmord-Attentäter denken, eine unerträgliche Zumutung.
Bei anderer Gelegenheit hätte Kuschel auch unter den Gästen Diskutanten gefunden, die mit ihm über „Weltreligionen – Weltfrieden“ im Allgemeinen und auch speziell über seine These diskutiert hätten, laut der „religiöse Energien uns mehr bestimmen als wir wahrhaben wollen“. Doch verbinden die Gäste mit ihrem Besuch, den sie gerne in der Hauptrede gespiegelt gesehen hätten, nicht unbedingt religiöse Energien, die sie einst in die Flucht aus Nazi-Deutschland getrieben hatten. „Er war viel zu weit vom eigentlichen Thema unseres Besuchs entfernt“, fasst Reynold Koppel seine Eindrücke zusammen. Der emeritierte Professor für deutsche Geschichte ist ein Enkel des Rechtsanwalts und letzten jüdischen Stadtrats (bis 31. März 1933 für die DDP) Simon Hayum, die Familie emigrierte in die USA. „Viele Juden, mich eingeschlossen, sind gegen die israelische Politik. Aber Professor Kuschel redete, als wäre er noch nie dort gewesen – so abgehoben, so theoretisch, so abseits von der realen Situation.“
Für „nebenbei unnötig“ hielt es Koppel, dass Kuschel in seiner Rede davon sprach, dass „die normative Autorität Amerikas in Trümmern liegt“. Gewiss könne man die jüngsten Enthüllungen über die Folter an irakischen Gefangenen nicht übersehen, auch spricht für Koppel nichts dagegen, den Krieg gegen Irak in Frage zu stellen. „Aber mir gefällt nicht, wie hier generalisiert wird.“
Arnold Marque, Sohn des letzten Tübinger jüdischen Vorbeters, lebt heute mit seiner Familie in den USA. Immer und immer wieder fragt er, wie es zu den Verbrechen gegen die Juden hat kommen können. Eine Antwort hat er keine gefunden, aber was die damalige Reaktion der Juden angeht, wünscht er sich, dass sie sich mehr gewehrt hätten. Aus dieser Haltung heraus versteht er die in Israel lebenden Juden, die sich zur Wehr setzen. Karl-Josefs Kuschels Darstellung verstehe er darum als praxisfern. „Es ist die Version eines Wissenschaftlers, der eine Laborsituation beschreibt.“
Ruth Doctor, Tochter von Doris Doctor geb. Bernheim, lebt in Israel. Wie ihre Schwester Linda ist sie das zweite Mal in Tübingen, weil sie interessiert ist an der Geburtsstadt ihrer Mutter. Wie die meisten Töchter und Söhne der geflüchteten Tübinger Juden spricht sie kein Deutsch; also hat sie sich die Reden am Sonntag von ihrer Mutter übersetzen lassen. „Nichts gegen eine Rede über Toleranz, selbstverständlich bin dafür“, sagt sie. „Aber wieso muss man das an der israelischen Politik festmachen? Hat Deutschland nicht genug vor der eigenen Tür zu kehren?“ Gewiss sei auch sie „unglücklich über die augenblickliche Situation“. Aber man dürfe nicht übergehen, dass Israel ein Resultat des Holocaust sei.
Nicht jeder wollte die Assoziationen kommentieren, mit denen Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer ihre Rede einleitete. Reynold Koppel zuckt mit den Schultern. „Ich habe mich schon fast daran gewöhnt“, sagt er, „dass Deutsche sich an Dresden erinnern und dabei vergessen, was sie beispielsweise in Rotterdam angerichtet haben.“
Jene Dissonanzen aus dem Rathaus vermögen dennoch nicht die übrigen Eindrücke des Besuchs zu übertönen. Anlass des Besuchs ist die Premiere des Dokumentarfilms „Wege der Tübinger Juden“ der Geschichtswerkstatt. „Wir sind begeistert von dieser intensiven und geglückten Arbeit“, spricht Arnold Marque nicht nur für sich. „Ich bin wieder gerne gekommen, weil ich möchte, dass die nächste Generation weiß, was sich in dieser Stadt ereignete.“ Sie, wie auch die anderen jüdischen Gäste, fühlt sich darum gerade durch die überwältigende Resonanz von beinahe 600 Premieren-Besuchern in der Stadt freundlich aufgenommen.


Quelle: http://www.tagblatt.de/