Sonntag, 13. Juni 2004
Europawahl: Tübinger Wahlbeteiligung steigt von 46,3 auf 58,2 Prozent. Grüne und PDS gewinnen dazu, SPD und CDU verlieren. Rot-Rot-Grün (SPD, PDS, Grüne) bauen Tübinger Mehrheit auf 58,9% aus.
Die CDU erreicht 27,4%, 2,9% weniger als 1999 (-9,5%)
Die SPD erreicht 18,1%, 6,9% weniger als 1999 (-28%)
Die GRÜNEN erreichen 35,9%, plus 7,1% (+25%)
Die FDP erreicht 7%, 0,4% mehr als 1999 (+6%)
Die PDS erreicht 4,8%, 0,9% mehr als 1999 (+23%)

SPD/Grüne/PDS erreichen 58,9%, 1,3% mehr als 1999
CDU/FDP erreichen 34,4%, 2,5% weniger als 1999

Gegen den westdeutschen Trend legt die PDS in Tübingen zu (Baden-Württemberg - 0,1%, Bayern + 0,1%) und liegt deutlich vor Westberlin: Tübingen 4,8%, Westberlin 3,4%. Beim Kommunalwahlergebnis hielt dieTübinger PDS bisher eine knappe Spitzenstellung in Westdeutschland einschließlich West-Berlin mit 6,9% (Westberlin folgt mit 6,8%, Marburg mit 6,2%).

Die Tübinger PDS steigert ihre Europa-Wählerschaft in Tübingen von 935 im Jahre 1999 auf 1489 im Jahr 2004. Die 81341 Gesamtstimmen bei der Kommunalwahl 1999 bedeuteten etwa 1695 Wähler.

Obwohl die Akzeptanz der PDS im Westen stagniert bzw. zurückgeht, scheint die mit der Kommunalwahl gleichzeitig stattfindende Europawahl keine allzu negativen Auswirkungen auf das Tübinger Kommunalwahlergebnis zu haben. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 1999 lag bei 51%. Sie dürfte ebenfalls höher werden.

Auf die Kommunalwahl umgerechnet, scheinen 2 Sitze sicher zu sein. 1999 bedeuteten die 3,9% nur einen sicheren Gemeinderatssitz (es wurden dann drei).

1999 konnte die TÜL/PDS 3,6% zu Lasten der SPD zulegen, die den Tiefstand von 16,4% kaum unterbieten kann. Das grüne Biotop ist fast unangreifbar. Zusammen hatten AL und FL 1984: 32,6%, 1989: 29,3%, 1994: 29,1% und 1999: 26,4%. Und wenn nicht allzu viele davon gestorben sind, werden sie diesen Wert auch wieder annähernd erreichen.
Zuwächse kann die TÜL/PDS allenfalls durch Panaschierungen aus dem Lager der CDU, UFW und WUT erreichen. Es wird darauf ankommen, wie stark die drei Spitzenkandidaten an Stimmen zulegen können. 1,6% Zuwachs (Steigerung um 23%) könnte einen vierten Sitz bedeuten.