Samstag, 25. September 2004
Mittwochspalte: Der Widerspenstigen Zähmung
tuel-pds, 03:39h
Schwäbisches Tagblatt
22. September 2004
Anton Brenner
Tübingen kurios: Die Tübinger Linke / PDS nimmt der CDU einen Stadtratssitz ab. Bei der SPD war nichts mehr zu holen, nachdem wir ihr schon 1999 zwei Sitze wegschnappten. Die beiden ausgebrannten Großparteien CDU und SPD nehmen den bundesweiten Trend vorweg und bringen es gemeinsam gerade noch auf 35 Prozent. Das war kein Schaden für Tübingen und könnte auch Deutschland voranbringen.
Hut ab vor der Oberbürgermeisterin: Ohne mit der Wimper zu zucken feiert sie als Erfolg, was wir ihr mit Mühe abgetrotzt haben, z.B. das Überleben der Firma Maschinen-Mejer. So kann es weiter gehen. Das ist eine vernünftige Geschäftsgrundlage für die nächsten Jahre.
Was sind die nächsten Ziele, gegen die sich Brigitte Russ-Scherer mit Händen und Füßen wehren und gleichwohl in ihren Erfolgsbericht 2006 schreiben wird? Die Gastankstelle der Stadtwerke Tübingen wird das Autogas günstiger als Reutlingen anbieten. Neue Busse fahren nur noch mit Erdgas oder Partikelfilter, damit es 30 Krebstote und 500 Allergiker weniger im verrußten Tübingen gibt. Stadt und Kreis mildern den prozyklischen Unsinn von Hartz IV durch generöse Handhabung der Ausführungsbestimmungen. Bei Sparmaßnahmen werden die Zukunftsinvestitionen Schulen und Kinderbetreuung ausgenommen.
Die externen Berater fliegen hochkantig raus und der verbissene Kampf der Verwaltungsspitze gegen die eigenen Mitarbeiter ist Geschichte. Die internen Grabenkämpfe der Tübinger SPD, die der Stadt schon Millionen gekostet haben, hören endlich auf. Die nicht mehr behinderten Bauprojekte fördern die Konjunktur und dämpfen die Wohnungspreise im teuersten Flecken Deutschlands. Die Oberbürgermeisterin schließt sich der 28-köpfigen links-liberalen Mehrheit im Gemeinderat an und lässt den WU-FW-Napoleon einen guten Mann sein. Selbst die CDU geht vor Freude barfuß ins Bett, da sie 19 statt 18 Ausschusssitze und neben Höschele jetzt auch noch in Latus einen zweiten leibhaftigen Schultes hat.
Vor fünf Jahren hat uns die Oberbürgermeisterin die Oppositionsrolle zur beiderseitigen Zufriedenheit zugewiesen. Konflikt und Widerstand brachten die Stadt vorwärts. Es folgt der zweite Akt der Widerspenstigen Zähmung.
22. September 2004
Anton Brenner
Tübingen kurios: Die Tübinger Linke / PDS nimmt der CDU einen Stadtratssitz ab. Bei der SPD war nichts mehr zu holen, nachdem wir ihr schon 1999 zwei Sitze wegschnappten. Die beiden ausgebrannten Großparteien CDU und SPD nehmen den bundesweiten Trend vorweg und bringen es gemeinsam gerade noch auf 35 Prozent. Das war kein Schaden für Tübingen und könnte auch Deutschland voranbringen.
Hut ab vor der Oberbürgermeisterin: Ohne mit der Wimper zu zucken feiert sie als Erfolg, was wir ihr mit Mühe abgetrotzt haben, z.B. das Überleben der Firma Maschinen-Mejer. So kann es weiter gehen. Das ist eine vernünftige Geschäftsgrundlage für die nächsten Jahre.
Was sind die nächsten Ziele, gegen die sich Brigitte Russ-Scherer mit Händen und Füßen wehren und gleichwohl in ihren Erfolgsbericht 2006 schreiben wird? Die Gastankstelle der Stadtwerke Tübingen wird das Autogas günstiger als Reutlingen anbieten. Neue Busse fahren nur noch mit Erdgas oder Partikelfilter, damit es 30 Krebstote und 500 Allergiker weniger im verrußten Tübingen gibt. Stadt und Kreis mildern den prozyklischen Unsinn von Hartz IV durch generöse Handhabung der Ausführungsbestimmungen. Bei Sparmaßnahmen werden die Zukunftsinvestitionen Schulen und Kinderbetreuung ausgenommen.
Die externen Berater fliegen hochkantig raus und der verbissene Kampf der Verwaltungsspitze gegen die eigenen Mitarbeiter ist Geschichte. Die internen Grabenkämpfe der Tübinger SPD, die der Stadt schon Millionen gekostet haben, hören endlich auf. Die nicht mehr behinderten Bauprojekte fördern die Konjunktur und dämpfen die Wohnungspreise im teuersten Flecken Deutschlands. Die Oberbürgermeisterin schließt sich der 28-köpfigen links-liberalen Mehrheit im Gemeinderat an und lässt den WU-FW-Napoleon einen guten Mann sein. Selbst die CDU geht vor Freude barfuß ins Bett, da sie 19 statt 18 Ausschusssitze und neben Höschele jetzt auch noch in Latus einen zweiten leibhaftigen Schultes hat.
Vor fünf Jahren hat uns die Oberbürgermeisterin die Oppositionsrolle zur beiderseitigen Zufriedenheit zugewiesen. Konflikt und Widerstand brachten die Stadt vorwärts. Es folgt der zweite Akt der Widerspenstigen Zähmung.