Samstag, 21. Februar 2004
Leserbrief: "Ein trauriges Lied"
tuel-pds, 13:17h
Schwäbisches Tagblatt, Sa 21.2.2004
Die Bürgerinitiative gegen die B 27-Trasse im Neckartal hat sich aufgelöst, der Ärger mit der B 27 geht weiter.
Die "BI Kirchentellinsfurt" hat sich zwanzig Jahre nach ihrem Kampf gegen die B 27-Trasse im Neckartal aufgelöst. Damals haben wir Tübinger Gegner einer Neckartal-Autobahn uns mit der BI Kirchentellinsfurt zur "B 27 neu - NOI!" zusammengetan, um die Zerstörung der Neckartalaue zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt zu verhindern. Mit alternativen Vorschlägen und der Forderung "Planung aus einem Guss" von Stuttgart bis nach Balingen - anstatt Salamitaktik - konnten wir uns trotz massiven Einsatzes nicht durchsetzen. Schon damals kam die Idee auf, zur Beruhigung der Tübinger Südstadt als Verbindung zwischen Neckar und Steinlachtal einen Tunnel unter den Schindhau zu bauen, weil wir befürchteten, dass sonst der massive Verkehr besonders die Stuttgarter Straße über Jahrzehnte belasten würde.
Heute haben wir die bittere Bestätigung für unsere Befürchtungen. Denn obwohl nun der B 27-Doppel-Basis-Tunnel unter dem Schindhau beschlossene Sache ist, bleibt zu befürchten, dass der Bau noch lange auf sich warten lässt, nachdem ja Minister Stolpe ganz toll mit Toll Collect einige Milliarden Euro Schäden mit der gescheiterten Lkw-Maut eingefahren hat. Passt ganz toll in die tollen Tage.
Aber uns in Tübingen passt das überhaupt nicht. Die Maut-Pleite darf nicht als Ausrede dafür herhalten, den vollständigen Weiterbau der B 27 mitsamt dem Bau des Schindhau-Basistunnels auf die lange Bank zu schieben. Wir müssen fordern, dass das jetzt geschieht und nicht erst für kommende Generationen. Denn mit der EU-Osterweiterung wird auch der Lkw-Schwerlastverkehr weiter zunehmen. Die Neckartalgemeinden und die im Ammertal - Unterjesingen und Entringen - können ein trauriges Lied davon singen. Deshalb auch muss der Bau der B 28 neu mit der Umfahrung der Neckartalgemeinden zügig erfolgen. Wenn da nicht bald was geschieht, kann man Herrn Stolpe ganz schnell in Pension schicken. Und einige andere dazu; wegen Unfähigkeit im Amt.
Peter Bosch, Manfred Grohe und all den vielen anderen Mitstreitern von damals für den Erhalt der Neckartalauen sei dafür herzlich Dank gesagt. Die gute Bauern- und Bürgerdemonstration am 15. Februar in Tübingen gegen Gentechnik auf dem Acker hat gezeigt, dass wir uns immer wieder im Kampf um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zusammenschließen müssen.
Gerhard Bialas, Stadt- und Kreisrat TÜL/PDS, Tübingen, Weißdornweg 11
Die Bürgerinitiative gegen die B 27-Trasse im Neckartal hat sich aufgelöst, der Ärger mit der B 27 geht weiter.
Die "BI Kirchentellinsfurt" hat sich zwanzig Jahre nach ihrem Kampf gegen die B 27-Trasse im Neckartal aufgelöst. Damals haben wir Tübinger Gegner einer Neckartal-Autobahn uns mit der BI Kirchentellinsfurt zur "B 27 neu - NOI!" zusammengetan, um die Zerstörung der Neckartalaue zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt zu verhindern. Mit alternativen Vorschlägen und der Forderung "Planung aus einem Guss" von Stuttgart bis nach Balingen - anstatt Salamitaktik - konnten wir uns trotz massiven Einsatzes nicht durchsetzen. Schon damals kam die Idee auf, zur Beruhigung der Tübinger Südstadt als Verbindung zwischen Neckar und Steinlachtal einen Tunnel unter den Schindhau zu bauen, weil wir befürchteten, dass sonst der massive Verkehr besonders die Stuttgarter Straße über Jahrzehnte belasten würde.
Heute haben wir die bittere Bestätigung für unsere Befürchtungen. Denn obwohl nun der B 27-Doppel-Basis-Tunnel unter dem Schindhau beschlossene Sache ist, bleibt zu befürchten, dass der Bau noch lange auf sich warten lässt, nachdem ja Minister Stolpe ganz toll mit Toll Collect einige Milliarden Euro Schäden mit der gescheiterten Lkw-Maut eingefahren hat. Passt ganz toll in die tollen Tage.
Aber uns in Tübingen passt das überhaupt nicht. Die Maut-Pleite darf nicht als Ausrede dafür herhalten, den vollständigen Weiterbau der B 27 mitsamt dem Bau des Schindhau-Basistunnels auf die lange Bank zu schieben. Wir müssen fordern, dass das jetzt geschieht und nicht erst für kommende Generationen. Denn mit der EU-Osterweiterung wird auch der Lkw-Schwerlastverkehr weiter zunehmen. Die Neckartalgemeinden und die im Ammertal - Unterjesingen und Entringen - können ein trauriges Lied davon singen. Deshalb auch muss der Bau der B 28 neu mit der Umfahrung der Neckartalgemeinden zügig erfolgen. Wenn da nicht bald was geschieht, kann man Herrn Stolpe ganz schnell in Pension schicken. Und einige andere dazu; wegen Unfähigkeit im Amt.
Peter Bosch, Manfred Grohe und all den vielen anderen Mitstreitern von damals für den Erhalt der Neckartalauen sei dafür herzlich Dank gesagt. Die gute Bauern- und Bürgerdemonstration am 15. Februar in Tübingen gegen Gentechnik auf dem Acker hat gezeigt, dass wir uns immer wieder im Kampf um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zusammenschließen müssen.
Gerhard Bialas, Stadt- und Kreisrat TÜL/PDS, Tübingen, Weißdornweg 11