Dienstag, 30. März 2004
Presse: 920 000 Euro für fünfzig soziale Einrichtungen
tuel-pds, 15:48h
Schwäbisches Tagblatt, Sa 27.3.2004
Zuschüsse verteilt
TÜBINGEN (sep). Ohne größere Kontroversen hat der Sozialausschuss des Tübinger Gemeinderats die Zuschüsse für den Sozialbereich verteilt. Insgesamt schüttet die Unistadt heuer 920 000 Euro aus ? fünf Prozent weniger als 2003. Das Geld geht an 45 Vereine und Einrichtungen sowie in fünf Töpfe für die flexible Einzelförderung.
Mit Ausnahme von TÜL/PDS-Stadträtin Gerlinde Strasdeit, die heftig gegen die bereits in der Etat-Runde beschlossene Kürzung der städtischen Zuschüsse um fünf Prozent wetterte, erklärten sich alle in der Runde mit dem Zuteilungsvorschlag des Fachbereichs für Soziales einverstanden.
Dessen Sozialplaner Günther Sommer hatte sich in enger Abstimmung mit den Betroffenen große Mühe gegeben, die um 46 000 Euro reduzierten Fördermittel möglichst sinnvoll und bedarfsgerecht auf die Antragsteller zu verteilen. Für das Ergebnis seiner "hervorragenden Arbeit" handelte sich Sommer bei den Fraktionen ein dickes Lob ein. Alma Hämmerle, die den Stadträten im Namen der Empfänger versicherte, dass "alle einsehen, dass Abstriche notwendig sind", wollte dem Sozialplaner dafür sogar den Doktortitel verleihen.
Acht Einrichtungen, die bisher Zuschüsse aus der Stadtkasse bekamen, fielen diesmal ganz aus der Förderliste raus ? zumeist, weil der städtische Beitrag in ihrem Gesamtetat keine große Rolle mehr spielte. Betroffen davon sind unter anderem die Psychologische Beratungsstelle in der Brückenstraße (6140 Euro), die Telefonseelsorge (4600), die Aussiedlerbetreuung der Caritas (2050) und die
Bahnhofsmission (1640).
Die meisten der Empfänger ? insgesamt sind es 24 Vereine ? müssen sich in diesem Jahr mit einer Kürzung ihrer Zuschüsse um 5,7 Prozent abfinden. Bei einigen macht dieses Minus nur ein paar Euro aus. So verlieren etwa die Homosexuellen-Hilfe 29 Euro, der Stadtjugendring 44 Euro und die Hospizdienste 59 Euro. Bei anderen Einrichtungen werden aber einige tausend Euro im Budget fehlen. So müssen beispielsweise das Jugendzentrum Karlstraße mit 4324 Euro, die Begegnungsstätte Hirsch mit 3323 Euro und Pro Familia mit 2154 Euro weniger auskommen.
Acht andere Adressaten auf der Förderliste müssen (prozentual) noch mehr bluten. So bekommen etwa Terre des Femmes (minus 600 Euro) und Frauen International Tübingen (minus 1250 Euro) nur noch die Hälfte ihrer bisherigen Stadtknete. Bei neun weiteren Empfängern schien es Sozialplaner Sommer hingegen aus verschiedenen Gründen geboten, auf jegliche Einschnitte zu verzichten. Dazu gehören unter anderen der Schülertreff im Feuerhägle, der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter, die beiden Tübinger Frauenhäuser und der Verein zur Schuldnerberatung.
Drei Vereine dürfen sich auf höhere Zuschüsse freuen: Die Sophienpflege bekommt für ihre Jugendarbeit auf dem Herrlesberg 4688 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Beim Arche-Verein (Männerwohnheim) wurden 2560 Euro draufgepackt und bei der Tübinger Tafel 470 Euro. Schließlich finden sich auch noch einige Namen auf der Verteilerliste, die zuletzt ohne städtische Subventionen auskommen mussten. Die Nachbarschaftliche Selbsthilfe in der Stuttgarter Straße erhält 6710 Euro, der Schülertreff im Feuerhägle 5600 Euro, das Frauencafé im Epplehaus 5000 Euro und die Frauenselbsthilfe nach Krebs 971 Euro.
An der Rangliste der größten Zuschuss-Empfänger im Sozialbereich hat sich durch die aktuellen Umschichtungen wenig geändert. Ganz oben stehen da noch immer die beiden Frauenhäuser, die zusammen über 115 000 Euro bekommen. Dahinter folgen das Epplehaus (66 536), die Hirsch-Begegnungsstätte (54 967), die Beratungsstelle für Ältere (53 609) und der Verein für Schuldnerberatung (46 000). Wie lange die Sozialvereine mit den neu austarierten Fördersätzen rechnen dürfen, ist allerdings ungewiss. Sollte sich die finanzielle Lage der Stadt nicht deutlich verbessern, so hat es der Gemeinderat bereits in der Etat-Runde 2004 angekündigt, werden die Zuschüsse im nächsten Jahr um weitere fünf Prozent gekürzt.
Zuschüsse verteilt
TÜBINGEN (sep). Ohne größere Kontroversen hat der Sozialausschuss des Tübinger Gemeinderats die Zuschüsse für den Sozialbereich verteilt. Insgesamt schüttet die Unistadt heuer 920 000 Euro aus ? fünf Prozent weniger als 2003. Das Geld geht an 45 Vereine und Einrichtungen sowie in fünf Töpfe für die flexible Einzelförderung.
Mit Ausnahme von TÜL/PDS-Stadträtin Gerlinde Strasdeit, die heftig gegen die bereits in der Etat-Runde beschlossene Kürzung der städtischen Zuschüsse um fünf Prozent wetterte, erklärten sich alle in der Runde mit dem Zuteilungsvorschlag des Fachbereichs für Soziales einverstanden.
Dessen Sozialplaner Günther Sommer hatte sich in enger Abstimmung mit den Betroffenen große Mühe gegeben, die um 46 000 Euro reduzierten Fördermittel möglichst sinnvoll und bedarfsgerecht auf die Antragsteller zu verteilen. Für das Ergebnis seiner "hervorragenden Arbeit" handelte sich Sommer bei den Fraktionen ein dickes Lob ein. Alma Hämmerle, die den Stadträten im Namen der Empfänger versicherte, dass "alle einsehen, dass Abstriche notwendig sind", wollte dem Sozialplaner dafür sogar den Doktortitel verleihen.
Acht Einrichtungen, die bisher Zuschüsse aus der Stadtkasse bekamen, fielen diesmal ganz aus der Förderliste raus ? zumeist, weil der städtische Beitrag in ihrem Gesamtetat keine große Rolle mehr spielte. Betroffen davon sind unter anderem die Psychologische Beratungsstelle in der Brückenstraße (6140 Euro), die Telefonseelsorge (4600), die Aussiedlerbetreuung der Caritas (2050) und die
Bahnhofsmission (1640).
Die meisten der Empfänger ? insgesamt sind es 24 Vereine ? müssen sich in diesem Jahr mit einer Kürzung ihrer Zuschüsse um 5,7 Prozent abfinden. Bei einigen macht dieses Minus nur ein paar Euro aus. So verlieren etwa die Homosexuellen-Hilfe 29 Euro, der Stadtjugendring 44 Euro und die Hospizdienste 59 Euro. Bei anderen Einrichtungen werden aber einige tausend Euro im Budget fehlen. So müssen beispielsweise das Jugendzentrum Karlstraße mit 4324 Euro, die Begegnungsstätte Hirsch mit 3323 Euro und Pro Familia mit 2154 Euro weniger auskommen.
Acht andere Adressaten auf der Förderliste müssen (prozentual) noch mehr bluten. So bekommen etwa Terre des Femmes (minus 600 Euro) und Frauen International Tübingen (minus 1250 Euro) nur noch die Hälfte ihrer bisherigen Stadtknete. Bei neun weiteren Empfängern schien es Sozialplaner Sommer hingegen aus verschiedenen Gründen geboten, auf jegliche Einschnitte zu verzichten. Dazu gehören unter anderen der Schülertreff im Feuerhägle, der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter, die beiden Tübinger Frauenhäuser und der Verein zur Schuldnerberatung.
Drei Vereine dürfen sich auf höhere Zuschüsse freuen: Die Sophienpflege bekommt für ihre Jugendarbeit auf dem Herrlesberg 4688 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Beim Arche-Verein (Männerwohnheim) wurden 2560 Euro draufgepackt und bei der Tübinger Tafel 470 Euro. Schließlich finden sich auch noch einige Namen auf der Verteilerliste, die zuletzt ohne städtische Subventionen auskommen mussten. Die Nachbarschaftliche Selbsthilfe in der Stuttgarter Straße erhält 6710 Euro, der Schülertreff im Feuerhägle 5600 Euro, das Frauencafé im Epplehaus 5000 Euro und die Frauenselbsthilfe nach Krebs 971 Euro.
An der Rangliste der größten Zuschuss-Empfänger im Sozialbereich hat sich durch die aktuellen Umschichtungen wenig geändert. Ganz oben stehen da noch immer die beiden Frauenhäuser, die zusammen über 115 000 Euro bekommen. Dahinter folgen das Epplehaus (66 536), die Hirsch-Begegnungsstätte (54 967), die Beratungsstelle für Ältere (53 609) und der Verein für Schuldnerberatung (46 000). Wie lange die Sozialvereine mit den neu austarierten Fördersätzen rechnen dürfen, ist allerdings ungewiss. Sollte sich die finanzielle Lage der Stadt nicht deutlich verbessern, so hat es der Gemeinderat bereits in der Etat-Runde 2004 angekündigt, werden die Zuschüsse im nächsten Jahr um weitere fünf Prozent gekürzt.