Dienstag, 10. August 2004
Montagsdemo in Tübingen
Hartz IV

Am Montag, den 16. August startet um 18.00 Uhr am Europaplatz die erste Tübinger Montagsdemo gegen Hartz und Agenda 2010.

Die PDS hat eine Massenpetition gegen "Hartz IV" und eine extra Internetseite zu "Hartz IV" gestartet:
http://www.HartzIV-muss-weg.de

Weitere Infos gibt's auch bei ATTAC unter http://www.attac.de/hartz sowie auf der Seite http://www.anti-hartz.de

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Samstag, 7. August 2004
Leserbrief: "Schmerzensgeld für Bürger"
Schwäbisches Tagblatt, Do 5.8.04

Ja mein lieber Herr Weng, man merkt gleich, aus welchem Holz Sie geschnitzt sind. Ihr Vorschlag, die Zusatzzahlung der Geschäftsführer der Stadtwerke als Schmerzensgeld für die Äußerungen der Herren Brenner und Kühn zu sehen, halte ich für sehr innovativ und ausbaufähig. Wie wäre es mit Schmerzensgeld für die Bürger? Man macht uns weis, "dass mit Hartz IV die Arbeitslosigkeit gesenkt wird", dass mit der Gesundheitsreform niemand schlechter gestellt sein wird als vorher, "dass Minister Baden-Württembergs gut versorgt werden müssen", "dass drei Geschäftsführer bei den Stadtwerken billiger sind als einer, und Minister Pfister will den 1. Mai abschaffen! Herr Schrempp verschleudert Millionen bei Chrysler und in Japan. Die Belegschaft muss dafür zahlen.

Und da die "armen" Geschäftsführer ja nur befristet angestellt sind, haben sie sich laut Herrn Wais die Kohle verdient.

Mein Vorschlag: Hartz IV abschaffen und allen Bürgern ein Schmerzensgeld bezahlen. Das aber natürlich weitaus höher ausfallen muss als das, was die Geschäftsführer der Stadtwerke verdienen, denn der Schmerz der Bürger ist größer. Und dann sollen die Befristungen noch einen Zuschlag drauf bekommen, weil dies unzumutbar ist. Gell, Herr Wais!

Herr Wais, es hat nichts mit sozialistischer Gleichmachung zu tun, sondern mit normalem Menschenverstand. Wer sich oben bedient und nach unten predigt, den Gürtel enger zu schnallen, darf sich über solche Reaktionen nicht wundern. Und wenn Sie Transtec mit den Stadtwerken vergleichen, vergleichen Sie im Grunde genommen Äpfel mit Birnen. Die Firma Transtec hat nämlich keine Monopolstellung wie die Stadtwerke, wo dann auch noch so bürgerfreundliche Vorschläge wie vom Stadtrat Schreiber (SPD) kommen, die Preise für Gas zu erhöhen.

Bernd Melchert, Tübingen, Ruth-Marx-Straße 3

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Donnerstag, 5. August 2004
Leserbrief: "Sieg der Vernunft mit zukunftsweisendem Charakter"
Schwäbisches Tagblatt, Mi 4.8.04

Wie Recht Anton Brenner doch hat: Das System funktioniert. Die Frage ist, wie lange lässt die Bevölkerung sich dies noch gefallen? Egal ob Ackermann, Esser, Schrempp oder Ron Sommer, rücksichtslos und voller Gier füllen sie sich ihre Taschen mit Millionenbeträgen. Kanzler Schröder nennt den Abschluss bei Daimler-Chrysler einen "Sieg der Vernunft mit zukunftsweisendem Charakter". So sieht hier zu Lande inzwischen Vernunft und Zukunft aus.

Getreu den Vorbildern aus Kabinett und Kapital füllen sich die drei Direktoren der Stadtwerke ebenso ungeniert ihre Taschen. Natürlich sind die drei Herren arme Würstchen im Vergleich zu ihren großen Vorbildern, für die 95 000 Euro Jahresgehalt plus 25 000 Euro Jahresprämie Peanuts wären. Nur tüchtig angestrengt, es kann noch besser werden.

Den "kleinen Leuten" werden rücksichtslos die Taschen geleert, egal, ob in den Kliniken, bei den Stadtwerken, bei der Stadt, bei den Rentnern; selbst vor den Arbeitslosen wird nicht Halt gemacht. Hartz IV lässt grüßen.

Wenn diese ganzen Ferkeleien und der Filz dann von Anton Brenner öffentlich gemacht werden, ist das Entsetzen der feinen Leute groß. Den beiden Juristen und Spezialdemokraten (SPD) Oberbürgermeisterin Russ-Scherer und Richter a. D. Hans Schreiber fällt dann nichts anderes ein, als von "Unverschämtheit" (Russ-Scherer) zu reden oder für eine "medizinische Gehirnuntersuchung" (Schreiber) zu plädieren. Natürlich möchte Schreiber auch noch "die Gaspreise nach oben drehen", damit auf dem Rücken der "kleinen Leute" die Herren Direktoren ihre Taschen noch hemmungsloser füllen können. Richter a. D. Schreiber sollte wissen, dass gerade wir Deutschen mit Gas und Gehirnuntersuchungen besonders sensibel umgehen sollten.

Noch ein Tipp für OB Russ-Scherer: Sicherlich ist ihr klar, dass sie in Tübingen nicht mehr gewählt wird. Vodafone sucht noch Leute, die hemmungslos
abkassieren wollen. Wie wär's mit einer Bewerbung?

Der etwas andere Jurist, Kurt Tucholsky, schrieb vor längerer Zeit, was heute noch Gültigkeit hat: "Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht."

Martin Hank, Tübingen, Otto-Erbe-Weg 90

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Leserbrief: "keiner Führungskraft mehr zuzumuten"
Schwäbisches Tagblatt, Di 3.8.04

Ein Herr Dr. Weng schrieb einen Leserbrief, der mit der apokalyptischen Vision schloss, dass eine Auseinandersetzung mit Anton Brenner und Dr. Kühn "keiner Führungskraft mehr zuzumuten ist". Steht zu befürchten, dass die "gestraffte Führungsebene", bestehend aus den drei Geschäftsführern, den Bettel hinschmeißen wird, weil jemand zu fragen wagte, ob es wirklich notwendig war, jedem 25 000 Euro zusätzlich zu 95 000 Euro zuzuschieben. Vor allem in Zeiten, wo angeblich alle sparen müssen.

Sepp Wais hat uns zum Glück darüber aufgeklärt, dass diese Zusatzbezahlung unumgänglich war! Ohne diese drei Herren wäre Tübingen pleite, denn sie ganz allein haben für die Stadt zwölf Millionen Euro erwirtschaftet, ganz professionell.

Sonst hat in den Stadtwerken niemand gearbeitet. Wenn doch, würde mich interessieren, wie groß die Erfolgsprämie derer war, die im Sabberdeutsch der Berater "Mitarbeiter" genannt werden. Sollte der Untergang drohen, und die drei Geschäftsführer - die zwar an Gottähnlichkeit Herrn Dr. Weng noch nicht erreichen, aber hart daran arbeiten - Tübingen verlassen, weil sie Anton Brenner und Dr. Kühn nicht mehr ertragen können, so sind wir alle traurig, aber auch voll der Hoffnung, Ersatz für sie zu finden, der es vielleicht sogar etwas preiswerter macht.

Irgendwo habe ich gelesen - bestimmt war es eine "sozialistisch-fundamentalistische" Zeitung, - dass der so genannte Arbeitsmarkt für die so genannte Arbeitgeberseite sehr günstig ist.

Prof. Günter Kehrer, künftiger Stadtrat der TÜL/PDS, Tübingen, Schleifmühleweg 43

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