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Donnerstag, 25. November 2004
Gedicht: »Zum Trost«
tuel-pds, 22:09h
Schnee fällt
durch Birkengold
das noch flattert
im Herbstwind
wie Abschiedsfahnen
vom Sommer
der sich verfärbt
gar prächtig
in Wäldern
von Schönbuch
und Alb
die weiß schon
herüber blinkt
über die Achalm
in sich geborgen
bereits neues Sein
unzählbaren Werdens
gefallener Früchte
ummantelt geschützt
im Schoße
von Mutter Erde
allen Verzagten
zum Trost.
Gerhard Bialas, Tübingen,
Weißdornweg 11
durch Birkengold
das noch flattert
im Herbstwind
wie Abschiedsfahnen
vom Sommer
der sich verfärbt
gar prächtig
in Wäldern
von Schönbuch
und Alb
die weiß schon
herüber blinkt
über die Achalm
in sich geborgen
bereits neues Sein
unzählbaren Werdens
gefallener Früchte
ummantelt geschützt
im Schoße
von Mutter Erde
allen Verzagten
zum Trost.
Gerhard Bialas, Tübingen,
Weißdornweg 11
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Mittwoch, 24. November 2004
Leserbrief: Versorgungslage in WHO
tuel-pds, 16:38h
Bewohner/innen auf Waldhäuser Ost (WHO) ergeben sich nicht einfach ihrem Schicksal, sondern setzen sich dafür ein, dass rasch und umfassend eine optimale Versorgung des großen Wohngebietes gesichert wird. Eine Bürgerinitiative übergab dafür am 16. November über 1200 Unterschriften an den Stadtteil-"Kümmerer" und Bürgermeister Gerd Weimer. Die Aktion der BI ist sehr unterstützenswert und hatte mich dazu bewogen, in der letzten Gemeinderatssitzung am 15. November Fragen an die Verwaltung zu richten. Die gegebenen Antworten sind weitgehend mit den Aussagen identisch, die Gerd Weimer auch der BI gemacht hat.
Sehr wichtig ist dabei, dass über die Köpfe der WHO-Bewohner/innen hinweg nicht einfach fertige Tatsachen geschaffen werden, die ihren Anliegen widersprechen. Weimer sagte zu, eine Informationsveranstaltung
über die Zukunft (und Gegenwart!) des Stadtteils zu organisieren. Ich meine, dass die Vorbereitung mit dem Nordstadtforum und dem Ortsbeirat Nordstadt sehr offen geschehen sollte; auch die Bürgerinitiative miteinbezogen werden muss, damit alles auf den Tisch kommt. Es geht ja nicht nur ums Einkaufszentrum, sondern darüber hinaus auch um die Sicherung und den Ausbau der sozialen und
kulturellen Infrastruktur in dem lebens- und liebenswerten "Stadtteil WHO der kurzen Wege", was auch für die benachbarten Gebiete der Nordstadt gut wäre. Denn die Probleme sind ja längst über den „Berlinger Ring“ hinaus gewachsen.
Seit dem immer noch nicht aufgeklärten(?) Brand im Einkaufszentrum tun sich viele Menschen auf WHO sehr schwer damit, ihre Güter für den täglichen Bedarf mit geringem Zeit- und Kräfteaufwand preiserträglich herbeizuschaffen. Denn bei weitem nicht alle haben ein Geldscheißerle, mit dessen Hilfe sie gebratene Tauben zum Fenster reinfliegen lassen können. Man bedenke nur, dass besonders auch alte Leute zwei Liter (Wasser!) täglich trinken sollen. Da muss man auch Sprudel herbeischleppen. Denn nur mit Tübinger Leitungs-Mischwasser, Kaffee und Tee geht das nicht.
Also auf geht's weiter, für einen Stadtteil, in dem Alt und Jung gesund und froh miteinander leben kann. Auch mit einer Poststelle, bei der man bequem und schnell Weihnachtspäckle und Liebesbriefe los wird.
Gerhard Bialas, Stadtrat der TüL/PDS, Tübingen, Weißdornweg 11
Sehr wichtig ist dabei, dass über die Köpfe der WHO-Bewohner/innen hinweg nicht einfach fertige Tatsachen geschaffen werden, die ihren Anliegen widersprechen. Weimer sagte zu, eine Informationsveranstaltung
über die Zukunft (und Gegenwart!) des Stadtteils zu organisieren. Ich meine, dass die Vorbereitung mit dem Nordstadtforum und dem Ortsbeirat Nordstadt sehr offen geschehen sollte; auch die Bürgerinitiative miteinbezogen werden muss, damit alles auf den Tisch kommt. Es geht ja nicht nur ums Einkaufszentrum, sondern darüber hinaus auch um die Sicherung und den Ausbau der sozialen und
kulturellen Infrastruktur in dem lebens- und liebenswerten "Stadtteil WHO der kurzen Wege", was auch für die benachbarten Gebiete der Nordstadt gut wäre. Denn die Probleme sind ja längst über den „Berlinger Ring“ hinaus gewachsen.
Seit dem immer noch nicht aufgeklärten(?) Brand im Einkaufszentrum tun sich viele Menschen auf WHO sehr schwer damit, ihre Güter für den täglichen Bedarf mit geringem Zeit- und Kräfteaufwand preiserträglich herbeizuschaffen. Denn bei weitem nicht alle haben ein Geldscheißerle, mit dessen Hilfe sie gebratene Tauben zum Fenster reinfliegen lassen können. Man bedenke nur, dass besonders auch alte Leute zwei Liter (Wasser!) täglich trinken sollen. Da muss man auch Sprudel herbeischleppen. Denn nur mit Tübinger Leitungs-Mischwasser, Kaffee und Tee geht das nicht.
Also auf geht's weiter, für einen Stadtteil, in dem Alt und Jung gesund und froh miteinander leben kann. Auch mit einer Poststelle, bei der man bequem und schnell Weihnachtspäckle und Liebesbriefe los wird.
Gerhard Bialas, Stadtrat der TüL/PDS, Tübingen, Weißdornweg 11
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Donnerstag, 18. November 2004
Mittwochsspalte: PISA war gestern?
tuel-pds, 19:06h
Schwäbisches Tagblatt, Mi 17.11.04
Gerlinde Strasdeit, Stadträtin der Tübinger Linken/PDS
Schlagzeilen über Geburtenrückgänge und Bildungsnotstand sind nichts Neues. Es ist bekannt: Bildung fängt im Vorschulalter an. Schaue ich in die Rathausvorlagen, gruselt es mich. Die Botschaft dort: PISA war gestern – wir wollen einen schlechten Standard für alle festschreiben.
Im europäischen Durchschnitt gibt es in Kindertageseinrichtungen eine Gruppengröße von 18 Kindern. Am „Bildungsstandort“ Tübingen zwängt man bis zu 28 Kinder in eine Kindergartengruppe. Der Kita - Gesamtelternbeirat fordert die Reduzierung auf maximal 22. Das entspricht der Empfehlung des Landesjugendamtes. Die Bundesrepublik ist schon schlecht in Europa. Baden-Württemberg ist Schlusslicht in der Bundesrepublik. Und Tübingen dümpelt im Ländle am unteren Mittelfeld: Fachkräfte werden eingespart. Die Gruppen, die noch eine bessere Personalausstattung haben, zwingt man abzubauen. Der tatsächliche Bedarf wird nicht sachgerecht ermittelt.
Meine Fraktion fordert einen besseren Personalschlüssel. Gruppen mit 15 Kindern sind sinnvoll, um dem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht werden. Reutlingen und Stuttgart sind da besser.
Nach Anweisung der Sozialamtsleiterin werden gestresste Erzieherinnen nun auch noch genötigt, Eltern fürs Ehrenamt zu überreden. Der nächste Schritt: Ein-Euro-Jobs im Kindergarten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt davor. Schon jetzt leiden Kinder darunter, dass die Bezugspersonen ständig wechseln. Das vermindert die Bildungsqualität im Vorschul- und Grundschulalter entscheidend. In Tübingen gibt es überdurchschnittlich viele Kinder. Aber Tübingen ist keine Stadt für Kinder! In manchen Grundschulen wurde entgegen aller Vernunft der Förderunterricht gestrichen, siehe Köstlinschule. Die Baubürgermeisterin ordnet an, baufällige Geräte auf Spielplätzen abzubauen, statt zu reparieren. Am Österberg verhinderte sie einen kleinen Fun-Park für Jugendliche. Schwimmbadpreise steigen. Schwimmunterricht fällt ständig aus. Und die Fahrpreise gehen um 3,6%, nach oben, auch für das Schülerabo.
In einem Workshop werden die Gemeinderäte jetzt auf neue soziale Kürzungen eingeschworen. Zu unseren Einsparvorschlägen droht wieder Redeverbot. Im Kreistag boxte die Oberbürgermeisterin die teuerste Nobel-Variante Landratsamt durch. Jetzt schreibt sie eine Resolution gegen die Erhöhung der Kreisumlage. Das ist unglaubwürdig.
Gerne hören wir die neuen Töne aus dem Rathaus: gegen die Ausdünnung der Kommunalfinanzen durch Landes- und Bundesregierung. Aber Hartz IV ist an diesem Missstand maßgeblich beteiligt. Das Gesetz schafft keine Arbeitsplätze sondern neue Armut. Zweck ist die Ausweitung des Niedriglohnbereichs. Dabei wird Massenkaufkraft zerstört und reguläre Arbeitsplätze gehen verloren. Die Kommunen sollen sich über die Subventionierung von Ein-Euro-Jobs entschädigen dürfen, mit Arbeitseinsätzen etwa in der Stadtbücherei.
Wir halten dagegen: solche Jobs sind unwürdig. Wer Ein-Euro-Jobs schafft, soll nicht öffentlich subventioniert werden.
Gerlinde Strasdeit, Stadträtin der Tübinger Linken/PDS
Schlagzeilen über Geburtenrückgänge und Bildungsnotstand sind nichts Neues. Es ist bekannt: Bildung fängt im Vorschulalter an. Schaue ich in die Rathausvorlagen, gruselt es mich. Die Botschaft dort: PISA war gestern – wir wollen einen schlechten Standard für alle festschreiben.
Im europäischen Durchschnitt gibt es in Kindertageseinrichtungen eine Gruppengröße von 18 Kindern. Am „Bildungsstandort“ Tübingen zwängt man bis zu 28 Kinder in eine Kindergartengruppe. Der Kita - Gesamtelternbeirat fordert die Reduzierung auf maximal 22. Das entspricht der Empfehlung des Landesjugendamtes. Die Bundesrepublik ist schon schlecht in Europa. Baden-Württemberg ist Schlusslicht in der Bundesrepublik. Und Tübingen dümpelt im Ländle am unteren Mittelfeld: Fachkräfte werden eingespart. Die Gruppen, die noch eine bessere Personalausstattung haben, zwingt man abzubauen. Der tatsächliche Bedarf wird nicht sachgerecht ermittelt.
Meine Fraktion fordert einen besseren Personalschlüssel. Gruppen mit 15 Kindern sind sinnvoll, um dem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht werden. Reutlingen und Stuttgart sind da besser.
Nach Anweisung der Sozialamtsleiterin werden gestresste Erzieherinnen nun auch noch genötigt, Eltern fürs Ehrenamt zu überreden. Der nächste Schritt: Ein-Euro-Jobs im Kindergarten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt davor. Schon jetzt leiden Kinder darunter, dass die Bezugspersonen ständig wechseln. Das vermindert die Bildungsqualität im Vorschul- und Grundschulalter entscheidend. In Tübingen gibt es überdurchschnittlich viele Kinder. Aber Tübingen ist keine Stadt für Kinder! In manchen Grundschulen wurde entgegen aller Vernunft der Förderunterricht gestrichen, siehe Köstlinschule. Die Baubürgermeisterin ordnet an, baufällige Geräte auf Spielplätzen abzubauen, statt zu reparieren. Am Österberg verhinderte sie einen kleinen Fun-Park für Jugendliche. Schwimmbadpreise steigen. Schwimmunterricht fällt ständig aus. Und die Fahrpreise gehen um 3,6%, nach oben, auch für das Schülerabo.
In einem Workshop werden die Gemeinderäte jetzt auf neue soziale Kürzungen eingeschworen. Zu unseren Einsparvorschlägen droht wieder Redeverbot. Im Kreistag boxte die Oberbürgermeisterin die teuerste Nobel-Variante Landratsamt durch. Jetzt schreibt sie eine Resolution gegen die Erhöhung der Kreisumlage. Das ist unglaubwürdig.
Gerne hören wir die neuen Töne aus dem Rathaus: gegen die Ausdünnung der Kommunalfinanzen durch Landes- und Bundesregierung. Aber Hartz IV ist an diesem Missstand maßgeblich beteiligt. Das Gesetz schafft keine Arbeitsplätze sondern neue Armut. Zweck ist die Ausweitung des Niedriglohnbereichs. Dabei wird Massenkaufkraft zerstört und reguläre Arbeitsplätze gehen verloren. Die Kommunen sollen sich über die Subventionierung von Ein-Euro-Jobs entschädigen dürfen, mit Arbeitseinsätzen etwa in der Stadtbücherei.
Wir halten dagegen: solche Jobs sind unwürdig. Wer Ein-Euro-Jobs schafft, soll nicht öffentlich subventioniert werden.
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