Mittwoch, 30. Juni 2004
Leserbrief: Die grün-alternative Biologie
Bravo Frau Vogel, endlich sind Sie auch in Ihrer Geisteshaltung da angelangt, wo die Grünen wirtschaftspolitisch (neu-liberalistisches rechtes Lager) schon lange sind. Es ist schon merkwürdig. Vor zirka 30 Jahren haben viele Rattenfänger und Ratten gemeinsam mit Joschka Fischer (in der Zeit, als er noch Turnschuhe trug) Aktionen gemacht. Damals hat Ihr geistiges Vorbild viele dieser Bewegungen "Ratten und Schmeißfliegen" genannt.

Ich und andere haben sich sehr bewusst auf der Liste Tül-PDS aufstellen lassen. Wie Sie vielleicht wissen, war ich auch einer derjenigen, die zwei Mal für Rot-Grün aufgerufen haben. Nach dieser Politik (sowohl Berlin als auch Tübingen) bereue ich dies sehr.

Seit über 14 Jahren mache ich mein Wahlamt als Betriebsrat, wobei meine Kolleginnen und Kollegen und auch ich selbst viel für Tübingen tun. In früheren Zeiten war ich zum Beispiel sehr aktiv im Epple-Haus tätig und habe auch einiges für die Rettung des Schwabenhauses und so weiter getan. Und nun bezeichnen Sie meine Kolleginnen, meine Kollegen und mich als Rattenfänger und Ratten!

Unser Glück ist ? so lange wir mit Biomitteln bekämpft werden, haben wir gute Chancen, uns zu vermehren. Ich möchte mich an dieser Stelle auch stellvertretend für meine KollegInnen bei den Wählern (die Sie Frau Vogel
als Ratten titulieren) für das gute Ergebnis bedanken.

Bis auf weiteres Frau Vogel-Strauss.

Bernd Melchert, TüL-Kandidat und Wähler, Tübingen, Ruth-Marx-Straße 3

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Montag, 21. Juni 2004
Leserbrief: Vogel schlägt um sich
Letzte Woche kündigte die Oberbürgermeisterin an, beim Umbau der Geschwister-Scholl-Schule würde jetzt doch über eine angemessen große Mensaküche nachgedacht. Wir begrüssen diesen Schritt. Die TüL/PDS hatte das als einzige in ihrem Kommunalprogramm stehen. Während die einen nach der Wahl vielleicht doch noch über Fehler nachdenken, schlagen andere um sich. Frau Vogel bezeichnete Anton Brenner und die TüL/PDS als "Rattenfänger". Das zeugt angesichts grüner Zugewinne nicht gerade von Gelassenheit. Mit diesem Ausspruch werden Wähler zu "Ratten", übrigens
auch die eigenen, denn nicht wenige Tübinger panaschierten Leute von TÜL und grüner AL auf den Listen zusammen.

Die Redakteure Stroebel und Wais beteiligen sich gern an der Vogelschen Nachwahlkampagne. Deren Ding war es, in drei Tagblatt-Ausgaben das hohe TüL/PDS-Ergebnis (8,6%) so zu kommentieren, als sei es eine Wahlniederlage. Der nochmalige Stimmenzuwachs von 1,7% für die Tübinger Linke führte übrigens nicht zu Verlusten bei Grün oder SPD. Nachdenkenswert ist das, bundesweit könnte das gar Vorbildcharakter annehmen: demokratische Sozialisten sorgen dafür, dass berechtigte Kritik an unsozialer SPD-Politik nicht Rechtsauslegern nützt.

Innerhalb des wiedervereinigten grünen Lagers vertuscht man aber die tiefen Wiedersprüche lieber mit Ausfällen gegen die böse TüL/PDS. Ist die neue grüne Stadtratsfraktion für oder gegen Fortsetzung der Bio-Tech-Subventionen auf der Oberen Viehweide, für oder gegen Erhöhung der Kindergartengebühren, für oder gegen Preiserhöhungen im ÖPNV, für oder gegen Plattmachen der Bahnhofsmission, für oder gegen ordentliche Ausschreibung bei öffentlichen Bauprojekten, für oder gegen das Aufrüstungsprojekt Nato-Pipeline? Man wird sehen, wer sich durchsetzt.

Bernhard Strasdeit, Frischlinstraße 7, 72074 Tübingen

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Sonntag, 23. Mai 2004
Riethmüller, Großneffe von Herta Däubler-Gmelin wusste mit "Verdruss und Scherereien" nichts anzufangen. Anton Brenner zitiert Jörg Beirer, Bernd-Jürgen Warneken, Utz Jeggle und Eckart Frahm.
23. Mai 2004:
Christian Riethmüller, der Sohn von WUT-Stadtrat Rietmüller (Buchhandlung Osiander) und Großneffe von Hertha Däubler-Gmelin zeigte sich in einem Leserbrief an das Schwäbische Tagblatt etwas begriffstutzig. Darauf die folgende Leserzuschrift an die Lokalzeitung:

"Christian Riethmüller rätselt über den Text und Subtext des Plakats der TÜL/PDS: „Alle reden von Verdruss und Scherereien – Wir nicht.“ Mit etwas Mühe könnte er selber darauf kommen, notfalls müssen Vater, Onkel und Großtante Herta helfen.

Der Kabarettist Jörg Beirer hat am 25.2.04 beim politischen Aschermittwoch der WUT in der Kelter die Inspiration geliefert. Im Schwäbischen Tagblatt vom 27.2.04 stand: „PDS-Stadtrat Anton Brenner („schwer hat es der Gemeinderat, wenn er einen Brenner hat“) kam glimpflicher weg. Der Reimer aus Reusten präsentierte als Beweismittel für Brenners „Wortgewalt“ eine Broschüre über Weinbau und ließ die Gläser mit Mostbowle auf Brenner erheben: „Hoch der Kolben, nei der Zinken, morgen müss’ mer Wasser trinken...“ Strenger ging Beirer mit Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer („die Chefsache bin ich“) um. Sein Urteil: „Nichts als Verdruss und Scherereien.“


Unser Leitbild „Gläsernes Rathaus – damit man draußen sieht, was drinnen vorgeht“, entstand vor 30 Jahren ebenfalls in Partnerschaft mit Kultur- und Geistesgrößen aus dem Ludwig-Uhland-Institut. Zu Zeiten der Dallas-Serie im Fernsehen bastelte ich das Plakat „Tübingen ist nicht Dallas – wählt Gerhard Bialas“ – auch mit Hilfe eines Professors der empirischen Kulturwissenschaft.

Aus diesem Kulturkreis stammt auch die aktuelle Anregung: „In Tübingen wird alles Russ-Schwerer, Weimer sich nicht wehrt.“ Wemmer sich doch wehren möchte, bietet sich der 13. Juni 2004 dafür an. Weitere Informationen unter Gôôg-le (rückwärts: el Gôg), Suchbegriff „Russ-Scherer“ oder „Verdruss und Scherereien“, bei www.tuel-pds.de oder www.tuebinger-wein.de.

Anton Brenner, Fraktionsvorsitzender der TüL-PDS im Rathaus.

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Freitag, 7. Mai 2004
Über Pädagog Heribert Weber, Aragogin Russ-Scherer und den "Chardonnay du Gog" von Anton Brenner
Am 5. Mai hatte sich SPD-Stadtrat Dr. Heribert Weber in einem Leserbrief auf Schwäbisch über seinen Stadtratskollegen Anton Brenner künstlich aufgeregt.

6. Mai 2004
Leserbrief-Antwort auf meinen Kollegen Heribert Weber


Lieber Gôgenfreund Heribert. Du bist mir noch der Liebste von der Truppe der Ara-Gôg im Rathaus. Hoffentlich wirst du nach Mt. 20.16 vom letzten Platz vorgewählt. Nicht auszudenken, wenn eure smarten Jung-Langweiler in den Gemeinderat kämen!
Du kennst dich noch aus in verdeckten Operationen und im Partisanenkampf. Als Päda-Gôg weißt du, wie wichtig Wiederholungen sind. Einen Angriff vortäuschend hast du die Begriffe wiederholt, die dir oft auf der Zunge liegen, die du aber nicht aussprechen darfst. Brigitte Russ-Scherer hat durch die neuen Rathausleitung (Führungsunterstützung und Kompetenz-Center) den allseits beliebten Gerd Weimer zum „Grußaugust“ degradiert. Ständig quält sie ihn damit, im Jahre 2006 den gut dressierten Höschele vorzuziehen. Sehr gut war deine Wiederholung, dass man zu den Katzbucklern im Rathaus auch „Jasager, Höfling, Kopfnicker und Memme“ sagen kann. Vergessen hast du allerdings, dass der „lommelige Gemeinderat“ die Oberin hat, die er verdient.
Gut wiederholt hast du, dass Genossin Brigitte mit jungen Eltern auf Kriegsfuß steht. Die Zitate: Frauen, die Karriere machen wollten, könnten keine Kinder bekommen, und: Die Altstadt sei nichts für Familien mit kleinen Kindern, sind verbürgt. Ein großes Lob für dein Zitieren der „Leuchtturm-Protzkultur von gestern“ und der „Rathausspitzen-Ich-AG“. Dein Leserbrief vom 4.3.04 war natürlich ironisch gemeint, als du Genossin Brigitte mit Begriffen wie „strategisch, mutig, gescheit, fleißig, überlegen und attraktiv“ zur „heiligmäßigen Figur“ erhoben hast.
Ich bin schon angesprochen worden, ob die Jubel-Leserbriefe der SPD von mir stammen und nur zur Tarnung mit Erika Braungardt-Friedrichs, Klaus te Wildt oder Heribert Weber unterzeichnet sind. Wie dem auch sei, Danke, Heribert! Nach der Wahl trinken wir darauf einen „Chardonnay dù Gôg“ und interpretieren unsere Leserbriefe anagôgisch nach dem dreifachen Schriftsinn. Für weitere Hintergrundinformationen empfehle ich Ezechiel 38.2 ff. und Offb 20.7 (Gôg und Magôg), Harry Potter (Aragôg), oder tippen Sie bei Google (rückwärts: el Gôg) die Suchbegriffe „Russ-Scherer“ oder „TüArena“ oder „Tübinger Gog“ ein.

Anton Brenner, Gemeinderat und Fraktionsgôg der TÜL/PDS

Und hier noch einige mythologisch-philosophische Hintergründe zu Aragog, einer Mischung aus menschlichem Hochmut (Arachne) und dem nicht nur Tübinger Gôg:

Arachne

Arachne (griech. Spinne) ist in der griechischen Sage eine kunstfertige Weberin aus Lydien. Sie ist Tochter des Idmon, eines Purpurfärbers aus Kolophon.
Das Weben hat Arachne bei Athena gelernt. Doch Arachne behauptete, daß sie es war, die der Göttin die Kunst beigebracht hätte. So erschien Athena neben ihrem Webstuhl in Gestalt einer Alten, die ihr lächelnd zu mehr Vorsicht riet, da sich die Göttin sonst erzürnen würde. Das Mädchen antwortete barsch und forderte Athena auf, mit ihr im Weben und im Sticken zu wetteifern. Die Göttin offenbarte sich und der Wettstreit fing an. Athena stellte auf ihrem Teppich die zwölf olympischen Götter in ihrer ganzen Herrlichkeit dar, mit ebenso vielen Beispielen des menschlichen Hochmuts. Arachne zeigte auf ihrer Arbeit die Liebesabenteuer der Götter: die von einem falschen Stier getäuschte Europe, die unter den Flügeln eines Schwans liegende Leda, der in der Gestalt eines Hengstes die Schwester Demeter bespringende Poseidon.

Die Ausführung des Gewebes war vollkommen, doch Athena zerstückelte es aus Wut und stieß die Rivalin mit der Spule. Die gedemütigte Arachne erhängte sich, aber die Göttin wollte, daß sie lebte und weiterweben würde und verwandelte sie deshalb in eine Spinne.

Gog und Magog

"Du aber, o Menschensohn, weissage wider Gog und sprich: Also spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich wende mich gegen dich, Gog, Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, Siehe ich führe und geleite dich und bringe dich aus dem äußersten Norden und führe dich auf die Berge Israels. Und ich schlage dir den Bogen aus der Linken, und aus der Rechten lasse ich deine Pfeile fallen. Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du und alle deine Scharen und die Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln aller Art und den wilden Tieren des Feldes gebe ich dich zum Fraß." (Ez 39,1-4)

Gog und Magog, Begleiter des Satans im Endkampf (Off. 20,7-8); Magog ist der Name eines feindlichen Landes, regiert von Fürst Gog (Hes. 38), später wird Gog und Magog verstanden als die Kraft, die sich gegen die wahre Religion wehrt. Nach Hesekiel ist Gog der König der Nördlichen der aus den fernsten Fernen des Nordens kommt und am Ende der Tage das wiederhergestellte Israel überfallen wird.

Gog und Magog
In der Johannesoffenbarung die gewaltigen teuflischen Mächte, die beim Ende der Welt erscheinen. Im Alten Testament ist Magog auch das Land, in dem Gog wohnt. In der jüdischen Literatur wurden dann Gog und Magog zu Synonymen der Ungläubigen.

Jeremia nennt in seinen Aussprüchen, über den Feind aus dem Norden, kein bestimmtes Volk, sondern schildert ihn absichtlich mit verschwommenen Umrissen. Die Idee von der Bedeutung der geheimnisvollen nördlichen Mächte erreicht ihren Höhepunkt in der Verkündigungen Hesekiels. In ihr wird Gog aus dem mythischen Norden zum Vertreter und Führer der widergöttlichen Kräfte. Als Typus des Antichrist hat Gog dann bis zu den eschatologischen Erwartungen neuester Zeiten fortgelebt.

Hegel als Gogenfreund, Schopenhauer als Anti-Gog:

Zumindest ansatzweise steht die Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels zur Philosophie Arthur Schopenhauers wie in der Vision Hesekiels (Hesekiel 38,12) Gog und Magog zum Göttlichen Israel stehen. Zwar schöpfte Schopenhauer aus dem Buddhismus, aber leider hat er den Zugang zum Hebräischen Denken nicht gefunden, obwohl es ihm so nahe wäre.

Der Gedanke vom Nabel der Welt vollzieht die notwendige Trennung zwischen Achse und Rad, wie zwischen Zeit und Ewigkeit. Gog und Magog ist das Zeitliche. Das heilige (göttliche) Hebräisch ist das Ewige. Für Hegel ist Weltgeschichte (das Zeitliche) der notwendig fortschreitende Prozess des absoluten Geistes - es fehlt die notwendige Unterscheidung und Trennung. Für Schopenhauer hat die Weltgeschichte keinen eigentlichen Sinn, sondern vielmehr die Idee (im platonischen Sinn), womit er die notwendige Trennung zwischen Achse und Zeitrad zumindest ansatzweise vollzieht. Kreative Naturen, wie Thomas Mann, Tolstoi, Richard Wagner, Ludwig Wittgenstein und Friedrich Nietzsche, haben sich von Schopenhauer inspirieren lassen.

Der Gog des christlichen Fundamentalismus: Der Kommunist:

Tatsächlich gibt es religiöse Gruppen, die aus der Apokalypse die Katastrophen unserer Zeit herauslesen. Besonderen Einfluss haben sie in den USA. Nach Art der so genannten Fundamentalisten verstehen sie die Bibel wortwörtlich. Für sie ist die Apokalypse eine exakte Beschreibung der Zukunft, ein Kursbuch gewissermaßen, in dem Gottes Fahrplan für die Weltgeschichte festgelegt ist. Naturkatastrophen und politische Entwicklungen zeigen dem Gläubigen, wo der Zug der Zeit soeben angekommen ist. Aus Zahlenangaben im Text der Offenbarung kann man den Termin des Weltuntergangs berechnen. Die guten Kräfte müssen sich daher verbünden, um der Vernichtung zu entkommen. Die eigenen politischen und religiösen Gegner werden gleichgesetzt mit den Feinden Gottes, die dem Untergang geweiht sind. Der Satan wird ausziehen, um die Völker an den Ecken der Erde, den Gog und den Magog zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf … Sie umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt … Für die Fundamentalisten steht fest: Gog und Magog sind die Sowjetunion und ihre Verbündeten. Der Drache, von dem die Offenbarung so oft spricht, ist nichts anderes als der Kommunismus unseres Jahrhunderts.

Der Gog bei den jüdischen Fundamantalisten: Der Moslem

Im letzten Weltkrieg, dem Krieg von Gog und Magog, der von den Propheten Jecheskel (Kap.38+39) und Secharja (Kap.14) geschildert wird, bekämpfen sich die Völker zunächst gegenseitig (siehe oben). In der ersten Stufe führt Ischma'el (Araber) Krieg gegen Edom (die westliche Welt;
Malbimkommentar), und in der zweiten Stufe kämpfen sie
gemeinsam gegen Israel, um Jerusalem zu erobern, werden
aber eine vernichtende Niederlage hinnehmen müssen, und
Israel wird ein großer Sieg zuteil. "Jeruschalajim wohnt sicher... an selbigem Tage wird der Ewige einzig sein und sein Name einzig... alle, die verschont bleiben von all den Völkern, die gegen Jeruschalajim gezogen, die gehen hinauf Jahr für Jahr, sich zu bücken vor dem Könige, dem Ewigen der Heerscharen, und zu feiern das Fest der Hütten" (Secharja Kap.14). "Und ich erweise mich groß und heilig, und tue mich kund vor den Augen vieler Völker, und sie erkennen, daß ich der Ewige bin" (Sech. 14,23).
Bekanntlich muß man beim Kadisch, das die Juden seit
Jahrtausenden sagen, bei den Anfangsworten "erhoben und
geheiligt werde Sein großer Name" auch den Sieg Israels gegen seine Feinde im Sinn haben, denn dadurch wird der himmlische Namen in der Welt erhoben und geheiligt.
Nach dem Stand der Dinge ziehen wieder Kriegswolken am
Horizont auf. Der Krieg des Islam einerseits, gegen die
westliche Welt unter Führung der USA andererseits. Im
Hintergrund Israel, das eine nationale Wiedererstehung in
seinem Lande erfährt. Und die Taten der Väter ein Zeichen für die Kinder: wie im ersten Weltkrieg in der Geschichte, als die Völker Awraham als Fürst und Herren über sich setzten und ihn wie einen König ehrten, so wird es auch im letzten Weltkrieg sein, Gog und Magog - nur ein eindeutiger Sieg Israels über seine Feinde, die es aus seinem Lande vertreiben und Jerusalem erobern wollen, wie wir heute erleben, wird dazu führen, daß die Völker Israel ehren werden. "Erkennen und einsehen alle Bewohner der Welt... denn das Reich ist dein, und in allen Ewigkeiten regierst du in Ehre... Und der Ewige wird zum Könige über die ganze Erde sein, an jenem Tage (des Sieges) wird der Ewige einzig und sein Name einzig sein" (Alenu leschabeach, Sech. Kap.14).
In Erwartung der vollkommenen Erlösung,
Rav Dov Begon

Für palästinensische Fundamentalisten sind die Juden die Gogen:

Auf die Spuren von "Gog" und "Magog"
Das jüdische Königreich der Khasaren
Doch ändert das nichts an der Tatsache, dass die grosse Mehrheit der überlebenden Juden aus Osteuropa stammt und daher khasarischen Ursprungs ist. A. Koestler hierzu: "Das bedeutet, dass die Ahnen der Juden nicht vom Jordan, sondern von der Wolga kamen, nicht aus Kanaan, sondern aus dem Kaukasus, den man für die Wiege der arischen Rasse hielt. Dies bedeutet wiederum, dass sie genetisch viel enger mit Hunnen, Uiguren und Magyaren verwandt sind als mit dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Aus diesem Grund ist der Ausdruck "Antisemitismus" bar jeder Bedeutung. Dieser ist aus einem Mißverständnis erwachsen, das sowohl die Mörder als auch ihre Opfer teilten.
Obwohl die Quellen in kleineren Einzelheiten voneinander etwas differieren, gibt es doch über die wesentlichen Ereignisse keinerlei Zweifel. Ein Reisebericht Ibn Faldlans (er leitete eine Mission des Kalifen zum Land der Wolgabulgaren, 21. Juni 921 bis 12. Mai 922) endet mit den Worten: "Die Khasaren und ihr König sind jüdischer Religion. Die Saqâliba und alle diejenigen, welche ihnen benachbart sind, sind ihm unterworfen. Sie wendeten sich untertänigst zu ihm mit Anbeten und schuldeten ihm Gehorsam ... Manche sind der Meinung, dass Gog und Magog die Khasaren sind."
(Aus: palaestina-stimme.de)

Das Ende aller Verschwörungstheorien:

Wir Tübinger Weingärtner sind die Gogen. Es ist kein Zufall, das Hans Küngs Stiftung Welt-Ethos in Tübingen residiert. Alle religiös-fundamentalistischen Feindbilder von Gog und Magog fallen in sich zusammen, wenn die ganze Welt erfährt: Nur die Tübinger sind die Gogen. Und: Die Gogen sind harmlos. Dies wurde zuletzt ja von Philipp Maußhardt im Tübinger Wochenblatt vom 15.4.2004 (Der Gôgenkommunismus) enthüllt. So bekommt das Hegelzitat auf meinen Weinetiketten ("Im Wein liegt Wahrheit, und mit der stößt man überall an.") einen neuen Sinn. Die "Rote Kapelle" wird zum Hauptquartier von Gog, der "Chardonnay du Gôg" zum Gegenprogramm zum Papst ("Chateauneuf du Pape"). Eine Zentrale des Antichrist ist die Universität Tübingen. Das hat Solowjew schon um 1900 entlarvt.

Zitat aus: Wladimir Solowjew, Kurze Erzählung vom Antichrist:
"Und wieder hub der Kaiser an: „Wohlbekannt sind mir auch solche unter euch, liebe Christen, denen das Teuerste am Christentum die persönliche Wahrheitsgewissheit und die freie Erforschung der Schrift ist. Wie ich darüber denke – das bedarf keiner Erörterungen. Ihr wisst vielleicht, dass ich schon in früher Jugend ein großes Werk über Bibelkritik geschrieben habe, um das es seinerzeit einigen Lärm gegeben und das mich zuerst bekannt gemacht hat. Und wohl in der Erinnerung hieran sendet mir nun in diesen Tagen die Universität Tübingen ein Gesuch, ich möchte von ihr das Diplom eines Ehrendoktors der Theologie entgegennehmen. Ich habe antworten lassen, dass ich die Ehrung mit Befriedigung und Dankbarkeit annehme. Und heute habe ich außer der Stiftungsurkunde des Museums für christliche Archäologie auch ein Dekret über die Gründung eines Weltinstituts für freie Erforschung der Heiligen Schrift von allen möglichen Seiten und in alle möglichen Richtungen und für das Studium aller Hilfswissenschaften unterschrieben und ihm ein Jahresbudget von anderthalb Millionen Mark zugewiesen. ... Er verstummte und schaute dem Kaiser unverwandt ins Antlitz. Dem widerfuhr etwas Widerwärtiges. In ihm erhob sich ein so höllischer Sturm, wie er ihn in jener schicksalhaften Nacht erlebt hatte. Er verlor vollkommen sein inneres Gleichgewicht und musste seine ganze Geisteskraft zusammennehmen, um nicht auch äußerlich die Selbstbeherrschung zu verlieren und sich vor der Zeit zu verraten. Der Kaiser machte unmenschliche Anstrengungen, um sich nicht mit wildem Geheul auf den Staretz zu stürzen und mit den bloßen Zähnen über ihn herzufallen.

Aber plötzlich hörte er die bekannte unirdische Stimme: „Schweige und fürchte nichts!“ Er schwieg. Nur sein Gesicht, das totenstarr und finster geworden war, verzerrte sich, und Funken sprühten aus seinen Augen."

Und noch ein Zitat aus der WELT vom 5. März 2003:
"Walter Kardinal Kasper, Arbeiter im ökumenischen Weinberg (von Paul Badde)

Der Antichrist trete seinen letzten - und vergeblich mörderischen - Triumphzug nicht ohne einen Ehrendoktor der Theologie an, der ihm von der Universität Tübingen verliehen worden sei, schrieb Wladimir Solowjew am vorletzten Fin de Siècle. Mehr als nur schöne Ironie steckte hinter der Beobachtung; jener skeptische Blick des Ostens auf den Westen, mit dem die Orthodoxie die Entwicklung der abendländischen Christenheit seit jeher verfolgt hat. Ob der polnische Papst aber ausgerechnet deshalb zwei reguläre Doktoren der Theologie aus Tübingen als engste Berater für sein apokalyptisches Ringen mit dem Antichrist berufen hat, muss doch sehr bezweifelt werden. Er fand wohl einfach keine besseren. Schon in Tübingen waren die Professoren Kasper und Ratzinger jedenfalls Kollegen, beide sind von Tübingen und der modernen Theologie geprägt, und in Rom wohnen die beiden Deutschen seit einiger Zeit sogar im gleichen Haus zusammen. ... Doch von der Sache her sind der Schwabe und der Bayer auf diesem weiten Feld naturgegebene Gegenspieler um der Christenheit willen. Mehr als seine schwäbische Herkunft freilich, die auch in Rom noch alle Fremdsprachen Walter Kaspers so weich einfärbt, betont der Kurienkardinal die Erinnerung an seine Kindheit im Schatten der Burg Hohenstaufen, "wo sich jetzt noch das Grab der Prinzessin Irene aus Byzanz findet und wo die Erinnerung an Friedrich.II. von Sizilien nie verblasst ist, auf dessen Krönungsmantel in Wien der ganze Erdkreis mit arabischen Schriftzeichen aufgestickt ist". Hier habe er das alte Europa quasi mit der Muttermilch eingesaugt, "das so offenkundig aus seinen christlichen und jüdischen Quellen lebt. Und von dorther war es für mich auch nie eine Frage, dass natürlich ebenso der Islam zur Identität Europas beigetragen hat." Vielleicht ist es dieser weitere Blick, der ihn eine durchaus positive Zwischenbilanz der Ökumene ziehen lässt: "Wir haben keinen ökumenischen Winter, wir haben gerade erst Sommer." Nach den vielen Blüten und Scheinblüten des Frühlings der Ökumene (nach dem Konzil) sei es nun einfach vielfach heißer und trockener geworden, auch reifer und nüchterner. "Doch über den goldenen Herbst und den Zeitpunkt für seine Früchte haben ja wir nicht zu entscheiden", schmunzelt Walter Kasper mit einem Blick, als habe er dabei auch im römischen Weinberg des Herrn noch vor allem die herbstlichen Obstgärten am Bodensee vor Augen. Fundamentalistische Strömungen und Bewegungen begreift er in diesem Panorama als ein allgemeines Phänomen der Moderne. Es lasse sich in allen Religionen beobachten, "nicht nur im Islam, sondern auch in Amerika und natürlich auch bei uns selbst". ..."

(9. Mai 2004. Anton Brenner)

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Donnerstag, 29. April 2004
Leserbrief: Die Opfer Eugen Höschele, Gerd Weimer und Ulla Schreiber solidarisieren sich mit ihrer Peinigerin Russ-Scherer
28. April 2004. Leserbrief zur Mittwochspalte von Frau Hamm

Die Tübinger Oberbürgermeisterin hat in Frau Hamm von der UFW eine treue Unterstützerin gefunden. Die UFW wurde, nach einigem Murren, zur Regierungspartei im Rathaus. Durch Stimmenthaltung verhalf sie zuletzt der Oberbürgermeisterin zu einem Haushalt und zur Erhöhung der Grundsteuer.

Damit begab sich die UFW in die feine Gesellschaft der OB-Ratsmehrheit von SPD, FDP, AL und WUT. In einer Randfrage des Stadtmuseums scherte die AL, fünf Minuten vor der Gemeinderatswahl, etwas aus. Wie verhält es sich mit der Oppositionsrolle der CDU? Traut sie sich, nach der Wahl mit Herrn Pantel und Dr. Kühn wieder zusammen mit oder neben uns Gegenpositionen zu formulieren und durchzustehen? Oder lässt sie sich von Bürgermeister Höschele, wie zuletzt immer öfter, auf einen Russ-Scherer-Unterstützerkurs einschwören? Die jüngeren CDU-Vertreter meinen wohl, das sei besser für die Partei und für das Geschäft. Und Höschele ist ein leuchtendes Beispiel für das psychologisch interessante Phänomen der Solidarisierung von Opfern mit ihren Peinigern.

Wer die Tübinger Oberbürgermeisterin weiter unterstützen möchte, hat eine große Auswahl bei der Wahl am 13. Juni 2004. Er kann die neuen Freunde der OB von der UFW mit Frau Hamm an der Spitze wählen, oder die alten Freunde von der WUT, die auch reichlich belohnt werden. Er kann die über Bürgermeister eingebundenen Parteien SPD (Kulturbürgermeister Weimer wurde zum treuen Vasallen), CDU (Höschele wurde Russ-Scherers Lieblingsbürgermeister) oder AL (Bürgermeisterin Schreiber wagt keinen Mucks gegen die OB) wählen. Er kann auch die FDP wählen, deren Politberater Schöning der eigentliche Fraktionsvorsitzende der Rathausmehrheit ist.

Wer der Oberbürgermeisterin etwas Kritik gönnt, bleibt leider auf uns verwiesen, so schwer es auch fallen mag. Als Zwischenweg bietet sich an, die wenigen kritischen Stadträte oder Kandidaten anderer Parteien auf die Liste der TÜL/PDS zu panaschieren: Zum Beispiel Pantel, Kühn und Kost von der CDU, Hölscher von der AL, Bosch und Hornberger-Hiller von der UFW. Aber bitte nicht zu viele! Der Oberbürgermeisterin tut nur eines weh, wenn mehr von uns ihr auf die Finger sehen können.

Anton Brenner
Fraktionsvorsitzender der TÜL/PDS

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Leserbrief: Russ-Scherer giftete nicht nur gegen Bischof Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart
veröffentlicht im Schwäbischen Tagblatt vom Freitag, 30. April 2004

"Herr Brenner, wo bleibt das Positive?", fragt Frau Dr. Eva Char in einem Leserbrief. Diese nicht ganz neue Frage stelle ich mir auch oft. Braucht man überhaupt eine Opposition? Kann Kritik etwas Positives bewirken?

Am Anfang waren wir oft allein mit unserer Kritik, z.B. bei der geplanten Schließung des Kindergartens in Bebenhausen. Für die Pressesprecherin der OB war klar: Das sind Bebenhäuser Luxusweiber, die wegen 70 Cent kilometerweit zum Aldi fahren, für ihre Kinder aber keinen Schritt. Doch die Mütter begriffen die Salamitaktik der Verwaltung beim Ausdünnen der Kinderbetreuung. Nacheinander schlossen sich die anderen Fraktionen uns an. Am Schluss blieb nur noch die SPD stramm auf Kindergartenabschaffungskurs.

Als ich die Entschädigung der Tübinger Zwangsarbeiter nach dem Modell des Rottenburger Bischofs vorschlug, spuckte Brigitte Russ-Scherer Gift und Galle: Da könne ja jeder kommen und 5000 Mark abholen, der katholische Bischof mit seiner Frauenfeindlichkeit sei kein Vorbild. Als mich dann aber Herr Pantel von der CDU und Herr Riethmüller unterstützten, schlug auch das Gewissen der AL- und SPD-Kollegen und es kam zu einer Mehrheit. Die Parade nahm dann die Oberbürgermeisterin ab. Das war der einzige Fall, bei dem sie überregional eine gute Figur für Tübingen machte.

Opposition bewirkt oft mehr als Jasagen im "gestalterischen" Regierungslager. Und weil es die jetzige Rathausführung nicht anders verdient hat, werden auch Liberale und Konservative uns von der TüL/PDS wählen, so schwer es auch fällt. Das Wochenblatt erfand am 15.4.2004 für dieses spezielle Tübinger Phänomen den Begriff "Gôgenkommunismus": "Der Kommunismus oder in diesem Fall seine Kuschelvariante der demokratische Sozialismus verlieren in ihrer Tübinger Variante jeglichen Schrecken. ... Man kann also in Tübingen durchaus PDS wählen, selbst wann man beim Stichwort DDR eine Gänsehaut bekommt."

Anton Brenner, Stadtrat der TÜL/PDS

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Leserbrief: Heraus zum 1. Mai!
veröffentlicht im Schwäbischen Tagblatt vom Mittwoch, 28.04.04

Mit Staunen las ich, dass Herr Prof. Schaich anlässlich einer Vorlesung für Kinder zum Thema "Arme und Reiche", von Kummer geplagt wurde. Wenigstens nicht von den üblichen Bauchschmerzen, die so manchen heutzutage befallen. Ich unterstelle, dass der Kummer, der zunehmenden Verarmung vieler Menschen, im Gegensatz des enorm wachsenden Reichtums weniger, geschuldet ist.

Als gebildeter Mensch muss man daraus doch Konsequenzen ziehen. Ein Anfang wäre, an der 1. Maikundgebung in Tübingen teilzunehmen und sich öffentlich gegen den Sozialabbau mit den Teilnehmern zu solidarisieren.

Zudem hat er als Aufsichtsratsmitglied des Universitätsklinikums Tübingen die Möglichkeit, für den Erhalt des BAT einzutreten, gegen Stellenabbau und Lohnkürzungen zu stimmen, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nicht weiter zu verschlechtern.

Birgit Hoberg,Tübingen, Ulrichstraße 11

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Leserbrief: Felicia Langers neues Buch
veröffentlicht im Schwäbischen Tagblatt vom Samstag, 24.04.04

In der Besprechung von Felicia Langers neuestem Buch "Brandherd Nahost" erwähnt Frau Pfeil auch den Vorwurf des Antisemitismus, der im Jahr 2002 unter anderem gegen den Tübinger Arbeitskreis (AK) Palästina und gegen das Tübinger Friedensplenum erhoben wurde. Anlass war eine vom AK Palästina initiierte und vom Friedensplenum unterstützte Unterschriftensammlung unter drei Forderungen, deren zweite lautete: "Keine Warenimporte aus den israelischen Siedlungen auf besetztem Gebiet in die EU!" Diese Forderung wurde durch die "Initiative gegen Antizionismus und Antisemitismus" in einen gegen den Staat Israel gerichteten Boykott uminterpretiert, der fatal an das "Kauft nicht bei Juden" der Nazi-Zeit erinnere. "Ein Missverständnis" sei das gewesen, schreibt Frau Pfeil.

Zwar klang der Text der Initiative wie ein Missverständnis, aber da zumindest ihr Tübinger Repräsentant intelligent genug ist, um einen Text genau lesen und zwischen dem Staat Israel und den illegal errichteten Siedlungen unterscheiden zu können, glaube ich nicht, dass er den Aufruf nicht verstehen konnte, wie er gemeint war. Ich halte deshalb das "Missverständnis" nur für die Verkleidung der Position: Jegliche Kritik an Israels Politik ist antisemitisch.

Man kann ja unterschiedlicher Meinung sein, und wenn jemand seine Haltung so formuliert, wie es kürzlich ein Passant am Stand des Friedensplenums tat - die einzig richtige Haltung sei "bedingungslose Solidarität mit Israel" -, ist ein sachlicher Disput darüber möglich. Wer jedoch Menschen, nur weil sie sich mit der israelischen Friedensbewegung und nicht mit der israelischen Regierungspolitik solidarisch erklären, als "antisemitisch" beschimpft, schlägt die Türe für einen Austausch von Argumenten von vornherein zu.

Da ich viel Sympathie für die Völker des Vorderen Orients habe und natürlich auch, weil ich die Schuld meines Volkes gegenüber den Juden fühle, habe ich oft an Veranstaltungen mit und über Juden teilgenommen - und mich gewundert, dass dazu ausgerechnet die beiden bekanntesten in Tübingen lebenden israelischen Staatsbürger Felicia und Mieciu Langer nie eingeladen wurden. Als in einer solchen Veranstaltung jemand in eine regelrechte Hasstirade auf Felicia Langer ausbrach, erfuhr ich, dass man auch dort in die Schublade "antisemitisch" gesteckt wird, sobald man Israels Politik kritisiert. Auch da war kein Dialog möglich. Leider.

Dr. Adelheid Schlott, Tübingen, Falkenweg 10

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Leserbrief: Gefahren der Genmanipulation
veröffentlicht im Schwäbischen Tagblatt vom Samstag, 24.04.04

Es ist derzeit ein wunderbarer Frühling. Das große Blühen verzaubert die Natur, erfreut unser Gemüt. So als wäre es schon im Wonnemonat Mai. Leider werden dennoch Landwirte, Imker, Gärtner und Verbraucher, egal ob weiblich oder männlich, jung oder alt, von großen Sorgen geplagt: Wie wird das werden, mit der Gentechnik in der Landwirtschaft und in unseren Lebensmitteln?

Bereits bei der Demonstration und Kundgebung des Aktionsbündnisses gegen Gentechnik auf dem Acker und auf dem Teller in Tübingen am 15. Februar wurden die Gefahren deutlich gemacht. Mit der Großdemonstration am 18. April in Stuttgart unter dem Motto: "Wir bleiben sauber - Keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln" mit 10 000 Teilnehmer wurden besonders die Politiker angesprochen mit der Forderung, unser Ländle von Gentechnik auf dem Acker sauber zu halten. Denn unerwünschte Beikräuter in den Kulturen können entfernt werden. Gene in gentechnisch veränderten Pflanzen nicht. Damit würden unsere über Jahrtausende entstandenen Kulturpflanzen und die Wildflora dazu unwiederbringlich versaut. Um mit Goethes Zauberlehrling zu sprechen: "Die Geister, die ich rief, werd' ich nun nicht los."

Hinter dieser "heilsbringenden" Gentechnik in der Landwirtschaft steht nichts anderes als das Streben nach Maximalprofiten in Großkonzernen, die sich damit die gesamte Agrarwirtschaft unterwerfen und abhängig machen wollen. Ohne Rücksicht, wie es damit den Erzeugern und Verbrauchern ergeht. Und auch wie damit die Artenvielfalt zerstört wird. Dagegen müssen wir uns gemeinsam wehren und die Politiker für unseren Schutz in die Pflicht nehmen.

Als Imker muss ich dazu sagen, dass es nicht soweit kommen darf, dass Bio-Landwirte und Imker "den Bettel hinschmeißen", weil sie mit den Auflagen, die aus dem Ausbringen gentechnisch veränderter Pflanzen entstehen, nicht mehr fertig werden. Wir sorgen mit unseren Honigbienen für die Bestäubung heimischer Blütenpflanzen zu mindestens 80 Prozent. Ohne die Aktivität unserer Imkereien würde der Ertrag an Obstkulturen auf ein Viertel sinken. Abgesehen davon wollen wir weiter Honig in bekannt bester Qualität anbieten, der von Pflanzen kommt, die nicht genmanipuliert versaut wurden.

Gerhard Bialas, Stadt- und Kreisrat TÜL/PDS, Tübingen, Weißdornweg 11

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Dienstag, 20. April 2004
Bürgermeisterin Ulla Schreiber hat keine Ahnung, Ich-AG Russ-Scherer muss noch zwei Jahre erduldet werden
Leserbrief an das Schwäbische Tagblatt vom 20.4.2004:

„Im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter werden die Unternehmen in den nächsten Jahren zunehmend die soziale Infrastruktur als Standortfaktor entdecken.“ Das steht nicht im Gogenkommunistischen Manifest sondern in einer Studie der Abteilung Wirtschaftsförderung Frankfurts. Tübingen hingegen verteilt noch altbacken Subventionen, die keiner will, und kürzt bei der sozialen Infrastruktur.

„Die Verwestlichung des Ostens der Hauptstadt hält an, aber umgekehrt ist es eben der Osten mit seiner traditionell besseren Infrastruktur für Familien, der diese Wende befördert. ... Deutschland, familienpolitisch noch im neunzehnten Jahrhundert befangen, weiß nur sehr ungefähr, warum sich viele die Erfüllung ihres Kinderwunsches versagen.“ Das steht in der großbürgerlichen FAZ vom 15.4.2004, während die spießbürgerliche Tübinger SPD-Rathausspitze ansiedlungswillige junge Eltern durch Verteuerung und Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen abwehrt und verjagt.

Wer „die Zeichen der Zeit erkannt hat“ investiert in ein „familienfreundliches Klima“, das beste Konzept der Kommunen gegen den Bevölkerungsschwund. Das steht in der FAZ vom 19.4.2004. Tübinger setzt auf teure Beraterverträge, Prestigebauten und DINK-Schnicknack (Double Income No Kids). Noch zwei Jahre müssen wir die Rathausspitzen-Ich-AG erdulden. Die Amtszeit des Gemeinderats der Jasager und Kopfnicker, der Höflinge, Memmen und Weihrauchschwinger für Russ-Scherer ist Gott sei Dank schon am 13. Juni 2004 beendet, wenn die Bürger die Chance nutzen.

Familien mit Kindern hätten in der Altstadt nichts verloren, meinte die Oberbürgermeisterin. Über 100 Dezibel Lärm dürfen jedoch weiter auf den Leuchtturm Altstadt aufmerksam machen. 150 000 Euro für die Altstadtsaubadewannen und Edelstahl-Designmülleimer beträgt der Judaslohn für die Zustimmung der WUT zur Erhöhung der Grundsteuer. Dieses für Handel- und Gewerbe zerstörerische Kaufkraft-Ableitungssystem in Millionenhöhe wurde von der UFW, der AL, der SPD und der FDP durchgesetzt. Vielleicht seien die 30 000 Euro für ein Touristenleitsystem gut angelegt, schreibt das Schwäbische Tagblatt ebenfalls am 19.4.2004. Mit Kopfschütteln und Ironie reagierte die Universitätskommission: Auf die Frage, ob es eine Abstimmung mit dem Uni- und Klinikumsleitsystem gebe, antwortete das zuständige Kompetenzzentrum der Stadtspitze, es habe davon keine Ahnung.

Anton Brenner, Stadtrat der Tübinger Linken /PDS

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